Das war gar kein gutes Jahr für die Spreewälder Gurkenanbauer und –verarbeiter. In der Spreewaldregion sind im Jahr 2020 Spreewälder Gurken von neun Anbaubetrieben auf ca. 520 Hektar in bewährter Weise nach den Grundsätzen der kontrolliert integrierten Produktion sowie im ökologischen Anbau produziert worden. Insgesamt lag die Erntemenge bei rund 24.000 Tonnen Einleger und Schälgurken - fast 2.000 Tonnen weniger als 2019.
Pflückreifes Erntegut. Foto © Spreewaldverein e.V.
Das war gar kein gutes Jahr für die Spreewälder Gurkenanbauer und –verarbeiter. Der eine oder andere stöhnte sogar: „Das war das mieseste Jahr seitdem wir Gurken anbauen!“
In der Spreewaldregion sind im Jahr 2020 Spreewälder Gurken von neun Anbaubetrieben auf ca. 520 Hektar in bewährter Weise nach den Grundsätzen der kontrolliert integrierten Produktion sowie im ökologischen Anbau produziert worden. Insgesamt lag die Erntemenge bei rund 24.000 Tonnen Einleger und Schälgurken – fast 2.000 Tonnen weniger als 2019.
Die vertraglich gebundenen Liefermengen an die neun Verarbeitungsbetriebe der Schutzgemeinschaft „Spreewälder Gurken“ konnten in diesem Jahr nicht von allen Anbaubetrieben erfüllt werden. Insbesondere die bedarfsgerechte Lieferung in gewünschter Größensortierung der Einleger unterlag großen Kontinuitätsschwankungen.
Gurken werden handverlesen. Foto © Spreewaldverein e.V.
Gleich mehrere Ursachen sorgten für das ernüchternde Saisonfazit: Nachtfröste während der Eisheiligen im Mai und lokale Unwetter mit Hagelschlag schädigten zum Teil die Gurkenbestände. Auf fast allen Flächen waren Nachpflanzungen erforderlich.
Im Gegensatz zum Vorjahr blieb die Witterung bis Mitte Juni und darüber hinaus relativ kühl und verzögerte das Wachstum der Gurken. Lokale Starkregenereignisse verstärkten zudem die uneinheitliche Entwicklung der Gurkenschläge und die Anfälligkeit der Bestände gegenüber Krankheiten. Regeneinträge im Wechsel mit starken Winden und starke Taubildung in den Nächten beförderten vor allem die Ausbreitung des falschen Mehltaus.
So verzögerte sich der Erntebeginn in diesem Jahr wetterbedingt um etwa eine Woche. Das kam insbesondere den Anbaubetrieben entgegen, die den Bedarf an notwendigen Erntehelfern bis dahin noch nicht für die Erntesaison sichern konnten. Bis zu 5 Grad kühle Nächte im Juni und Juli verstetigten die geringe Wachstumsrate der Gurken in diesem Jahr. Die täglichen Erntemengen im Juli lagen bei rund 50 Prozent der sonst üblichen Erntemengen für diesen Haupterntemonat.
Zudem erschwerte die Corona-Krise Ernte und Verarbeitung enorm. Die besonderen Anforderungen bei Vorsorge, Hygiene, Arbeitsschutz und Unterbringung zum Schutz vor Ansteckung mit dem Sars-CoV-2-Virus erforderten von den Anbauern und Verarbeitern aufwändige Maßnahmen. Damit einher gehende zusätzliche Dokumentationspflichten vergrößerten den Aufwand. Das erhöhte den Kostendruck für die Branche erheblich und bekräftigt die Forderungen der Landwirte und Einlegereien an den Handel, für ein authentisches Produkt, wie Spreewälder Gurken, faire Preise zu bezahlen.
Durch den relativ milden September, der je nach Betrieb noch 15 bis 20 Prozent der gesamten Erntemenge einbrachte, konnten die Gurkenanbauer ihre Verluste wenigstens noch minimieren. Geerntet wurde bis in den Oktober hinein – eine rekordverdächtige Saisondauer.
Insgesamt bewerkstelligen Spreewälder Anbau- und Verarbeitungsbetriebe mit rund 3.000 Helfern jährlich die Ernte und Veredlung der Spreewälder Gurken.
Quelle: Spreewaldverein e.V.
Veröffentlichungsdatum: 11. November 2020