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BLE-Marktbericht KW 45: Die Saison von europäischen Pflaumen endete in München

Äpfel: Wie zu diesem Saisonzeitpunkt gewohnt herrschten einheimische Chargen vor: Allen voran gab es Elstar, Jonagold und Boskoop. Auch Pinova und Braeburn spielten eine größere Rolle. Kanzi gewannen leicht an Relevanz.

Bildquelle: Shutterstock.com Apfel
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Italien schickte überwiegend Royal Gala und Golden Delicious. Aus Frankreich kamen hauptsächlich Granny Smith und Braeburn. Verschiedentlich trafen in geringen Umfang erste französische Pink Kiss ein, sie kosteten in Berlin 14,- € je 6,5 kg. Auf Pink Lady gleicher Herkunft konnte ebenso zum Wochenende hin zugegriffen werden. Jazz aus Frankreich wurden inzwischen vermehrt in 12,5-kg-Abpackungen offeriert.

Niederländische Zuflüsse rundeten das europäische Angebot ab. Polnische Gala und Golden Delicious waren in Berlin recht günstig und konnten schnell platziert werden. Insgesamt ließen die Früchte hinsichtlich ihrer Güte keine Wünsche offen. Daher verzeichnete man trotz des neuerlichen Lockdowns meist eine freundliche Nachfrage, die sich nur lokal begrenzt hatte.

Preisliche Veränderungen waren zwar zu erkennen, sie fielen aber nicht besonders stark aus. Ab und an verbilligten sich die deutschen Partien mengenbedingt. Die Vermarktung von speziell in Hamburg vorzufindenden Importen aus Neuseeland verlief oftmals ohne Probleme. In Frankfurt brauchte man für australische Pink Lady lediglich 18,- bis 20,- € je 17-kg-Karton mit 110 Stück zu bezahlen.

Tafeltrauben
Italien bestimmte mit vielen Varietäten die Szenerie: Italia, Crimson Seedless und Michele Palieri bildeten dabei die Basis der Warenpalette. Die Türkei und Griechenland beteiligten sich vorrangig mit kernlosen Sorten, die flott verkauft wurden. Türkische Red Globe sollten in Frankfurt ambitionierte 11,- bis 12,- € je 5-kg-Karton kosten. Französische Abladungen hatten ergänzenden Charakter: Muscat de Hambourg und Alphonse Lavallée büßten an Wichtigkeit ein; Ribol tauchten in Frankfurt auf. Dort wickelte man spanische Aledo zu 13,- € je 5-kg-Gebinde ab. Mit dem Auftreten erster brasilianischer und peruanischer Produkte begann die Kampagne von Artikeln aus Übersee. Dies hatte aber kaum Auswirkungen auf die Notierungen, die in der Regel auf ihrem bisherigen Niveau verharrten. Bloß in Berlin verbilligten sich die italienischen Erzeugnisse ein wenig.

Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Die Anlieferungen dehnten sich kontinuierlich aus: Bei Clementinen dominierte Spanien fast monopolartig, italienische Zuflüsse fand man nur sporadisch. Satsumas stammten überwiegend aus der Türkei, während spanische und italienische Offerten das Angebot komplettierten. Mandarinen verloren an Bedeutung und interessierten nicht sonderlich, waren hinsichtlich ihrer Qualität aber meist über jeden Zweifel erhaben. Die Nachfrage konnte summa summarum ohne Schwierigkeiten gedeckt werden. Hier und da mussten die Vertreiber ihre Aufrufe verringern, um eine glatte Unterbringung nicht zu gefährden. Die Geschäfte gestalteten sich dabei recht uneinheitlich, denn die schwankenden Temperaturen schlugen sich auf den Handel nieder. Auch die Einschränkungen bezüglich Covid 19 beeinträchtigten die Vermarktung. So waren immer wieder wechselnde Notierungen zu verzeichnen.

Zitronen
Durch das spätsommerliche Wetter verlief der Absatz mitunter etwas kompliziert, denn man griff eher verhalten zu. Hinzu kam eine divergierende Güte sowie wenig ansprechende Aufmachungen. Dies alles sorgte unisono für fallende Bewertungen. Sowohl die spanischen Primofiori als auch die türkischen Meyerzitronen vergünstigten sich. Südafrikanische Eureka tauchten bloß punktuell auf, verbilligten sich aber ebenso.

Blumenkohl
Einheimische Anlieferungen dominierten augenscheinlich das Geschehen, welches niederländische und belgische ergänzten. Polnische Artikel komplettierten dieses in Berlin und italienische in München. Der Bedarf war nicht gerade stark ausgeprägt und konnte ohne Schwierigkeiten gedeckt werden. Die Notierungen tendierten meist abwärts, da die Qualität der inländischen Produkte nicht mehr völlig überzeugte. Dies beschleunigte punktuell den Umschlag. In Berlin etablierte sich aufgrund einer divergierenden Güte eine weite Preisspanne. Dort wurden die günstigeren polnischen Abladungen zu 5,- bis 7,- € je 6er-Aufmachung zügig untergebracht.

Tomaten
Das Sortiment war weit aufgefächert, denn es beteiligten sich doch einige Länder an den Geschäften. Niederländische und belgische Erzeugnisse bildeten dabei dessen Fundament. Auf den nächsten Rängen folgten Marokko, Italien, die Türkei und Spanien, die mit größeren oder kleineren Mengen am Geschehen partizipierten. Einheimische und kroatische Offerten hatten höchstens ergänzenden Charakter. Die türkischen Importe gewannen massiv an Relevanz, auch die marokkanischen Zufuhren dehnten sich aus. Die Saison der niederländischen und belgischen Chargen befand sich indes vor ihrem Abschluss, denn die Verfügbarkeit schränkte sich ein. Der Lockdown hinterließ Spuren: Das Interesse schwächte sich ab. Im Zuge dessen konnten die Notierungen ihr Niveau nur selten halten. Meist mussten die Verkäufer ihre Forderungen verringern. Verteuerungen verzeichnete man kaum: In Berlin stiegen die Bewertungen von niederländischen Kirschtomaten auf immense 20,- € je 3,7-kg-Aufmachung an. Rispenware aus den Niederlanden kostete dort bis zu 10,- € je 5 kg.

Gemüsepaprika
Spanische Anlieferungen überwogen vor niederländischen. Die türkischen Abladungen begrenzten sich, die belgischen und inländischen komplettierten die Szenerie. Die Nachfrage konnte problemlos befriedigt werden. Die Notierungen entwickelten sich unterschiedlich: In Frankfurt und Berlin kletterten sie aufwärts, an den übrigen Plätzen sanken sie ab. Eine breite Preisspanne etablierte sich unter anderem in Frankfurt, wo die Kunden je 5-kg-Karton zwischen 5,- und 10,- € bezahlen mussten. Mancherorts bemängelte man die recht uneinheitliche Qualität der Früchte, welche den Umschlag merklich bremste.


Weitere Informationen
Frankfurt
Südafrikanische Orangen überzeugten vom Geschmack und der Saftausbeute her, verbilligten sich aber aufgrund einer ausgedehnten Bereitstellung. Erstmalig in diesem Jahr gab es italienische Bioware zu 25,- € je 11-kg-Kiste. Ab Donnerstag startete die Saison von südafrikanischen Pfirsichen und Nektarinen. Kulturheidelbeeren aus Argentinien und Peru trafen über Bedarf ein, sodass man sie zu 0,80 € je 125-g-Schale vermarkten musste. Um Bestände zu vermeiden, verminderten die Händler ihre Aufrufe für spanische Kakis. Wohldosierte Mangos kosteten 30,- bis 36,- € je 6-kg-Karton. Das Interesse an grünen Oliven war freundlich: Für türkische Partien sollte man 2,- bis 2,50 € je kg, für spanische 3,- € je kg und für italienische maximal 3,80 € je kg bezahlen. Brasilianische frische Feigen wurden zu 17,- € je 21 Stück angeboten. Nach einer sehr langen Pause tauchte wieder chinesischer getrockneter Knoblauch zu 15,- € je 5-kg-Sack auf. Der Absatz von Zwiebeln litt unter dem geringen Verbrauch durch die Gastronomie.
Hamburg
Nektarinen und Pfirsiche aus Südafrika begann zu 16,- € je 2,8-kg-Karton die Kampagne. Mengeninduziert vergünstigten sich Kakis und Granatäpfel aus dem Mittelmeerraum, deren Qualität kontinuierlich nachließ. Passionsfrüchte aus Vietnam kosteten 24,- bis 28,- € je 2-kg-Verpackung mit 25 bis 30 Stück. Unter dem Einfluss marokkanischer Chargen verbilligten sich die spanischen Zucchini.
Köln
Brokkoli und Staudensellerie aus Spanien fanden mithilfe niedriger Preise ab Mittwoch hinreichend Zugang zum Markt. Das Angebot an italienischem Rucola komplettierte ab Montag inländische Partien. Erster einheimischer Radicchio sowie Fenchel trafen ein.
München
Die Saison von europäischen Pflaumen endete: Die wenigen moldawische Stanley litten an innerer Austrocknung. Aus Südafrika tauchten bereits Pfirsiche aus neuer Ernte auf. Nach dem Ausbleiben polnischer Anlieferungen von Himbeeren und Kulturheidelbeeren prägte iberische und südamerikanische Ware das Geschäft. Bei Kakis und frischen Feigen sanken die Notierungen aufgrund üppiger Zuflüsse aus Südeuropa. Inländische Radieschen mit kleinem Kaliber wurden von ersten italienischen ergänzt. Auch bei Kohlrabi und Spinat erweiterte sich das Sortiment durch italienische Offerten. Erste Schwarzwurzeln und schwarze Winterrettiche traten auf. Mit letzten Chargen aus rumänischen und bayrischen Wäldern schloss der Verkaufszeitraum europäischer Steinpilze ab.
Berlin
Die Kampagne von Blondorangen nahm Fahrt auf, denn die spanischen Früchte dehnten ihre Präsenz deutlich aus: Große, aromatische Navelina ließen sich zu 2,50 bis 2,90 € je kg nur langsam umschlagen. Für die 46. KW werden umfangreiche Anlieferungen aus Spanien sowie ein wachsendes Interesse erwartet. Dies zwang die Händler von Importen aus Südafrika und Simbabwe, ihre Forderungen zu verringern. Daher vergünstigen sich Midknight und Delta Seedless.


Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.

Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 45/ 20
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Veröffentlichungsdatum: 12. November 2020