Wissenschaftler haben aber vor einigen Jahren eine spannende Pilz-Eigenschaft entdeckt, die sie als Vitamin D-Lieferanten noch interessanter machen. Sie reagieren nämlich genau wie die menschliche Haut auf UV-Licht und produzieren dann erheblich größere Mengen Vitamine.
Ein gutes Mittel gegen den Winterblues: Vitamin-D-reiche Pilze. Foto © GMH/BDC
Bekommen sie nur kurzzeitig UV-Licht, steigert sich der Vitamingehalt bei Champignons auf die stattliche Menge von um die 10 µg pro 100 g. In Australien und den USA findet man bereits seit rund 10 Jahren derart behandelte Pilze auf dem Markt. Bei uns stecken die „Lichtpilze“ oder „Vitaminpilze“, wie sie genannt werden, noch in den Anfängen, wenn auch mit zunehmender Tendenz.
80 bis 90 % des Vitamin D-Bedarfs von etwa 20 µg/Tag werden dann mit Hilfe des Sonnenlichts auf unserer Haut erzeugt
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung steht den mit UV-Licht behandelten Pilzen positiv gegenüber. „Bei gesunden Erwachsenen können sie den Vitamin-D-Status signifikant verbessern“, sagt DGE-Sprecherin Silke Restemeyer. Wer sie in seinem Supermarkt nicht findet, kann sich ein Stück weit selbst behelfen und die Pilze kurze Zeit in die Sonne legen – natürlich nicht hinter Folie und Glas und nicht zu lange, damit die Pilze nicht austrocknen. Auch so erhöht sich die Vitaminmenge. Die Sorge, dass man auf diese Weise zu viel der Vitamine zu sich nimmt, wie bei den Vitamin D-Tabletten, ist bei Pilzen unbegründet. Ihre Vitaminmenge, die der Körper nicht benötigt, wird einfach ausgeschieden. So mit leckeren Pilzmahlzeiten verwöhnt, lässt sich der Winter einfach besser überstehen.
Pilze und Vitamin D
Zusammen mit dem Vitamin D aus dem Essen erhält der Körper dann durchschnittlich nur um die 50 % des Tagesbedarfs. Dieser Vitamin D-Mangel verursacht aber nicht nur die gedämpfte Laune. Auch die Stabilität der Knochen, die Funktionsfähigkeit von Haut, Muskeln und Nerven, sowie die Stärke der Abwehrkräfte hängen von ausreichend Vitamin D ab.
Was also tun, damit wir die sonnenarmen Wintermonate gesund überstehen? Hinausgehen, sobald Arbeit und Wetter das zulassen und Vitamin D-reiche Nahrung zu sich nehmen. Die größten Mengen stecken in fetten Fischen. Auch Eier, Milchprodukte und Leber liefern das Vitamin und – als einzige nicht tierische Vitamin D-Quelle – Pilze. Sie kommen auf rund 2 µg pro 100 g.
Viele weitere interessante Informationen und Rezepte zu Speisepilzen finden Sie auf der Website www.gesunde-pilze.de.
Quelle: GMH/BDC
Veröffentlichungsdatum: 16. November 2020