Der Deutsche Bauernverband fordert die Europäische Union auf, ihre internationale Handelspolitik im Zuge des „Green Deal“ deutlich zu verändern. Die immer höheren Standards innerhalb der EU in den Bereichen Verbraucher-, Umwelt-, Klima- und Tierschutz dürfen nicht mehr von Agrarimporten aus Drittländern unterlaufen werden.
Foto © Joachim Rukwied, Präsident, Deutscher Bauernverband/Breloer
Der Deutsche Bauernverband hat hierzu eine neue handelspolitische Grundsatzposition gefasst. „Das EU-Mercosur-Abkommen steht exemplarisch für eine fehlgeleitete Handelspolitik. Wir lehnen das Abkommen in dieser Form ab. Es muss neu verhandelt und an die Umwelt-, Klima- und Tierwohlstandards des „Green Deal“ angepasst werden“, stellt Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes fest.
Grundsätzlich sei ein regelbasierter internationaler Handel auch für die Landwirtschaft erstrebenswert. „Die EU-Landwirtschaft kann aber nur bestehen, wenn Instrumente und Mechanismen entwickelt werden, welche die Differenzen zwischen internationalen und europäischen Umwelt-, Klima- und Tierwohlstandards sowie unterschiedlichen Produktionsauflagen ausgleichen“, so Rukwied.
In diesem Zusammenhang zeigt sich der Deutsche Bauernverband offen für Pläne eines EU-Grenzausgleichs im Klimaschutz (carbon border adjustment) und fordert ein ausgeweitetes Labelling der Herkunft von Lebensmitteln, gerade auch aus Drittländern.
Das Positionspapier in englischer und deutscher Fassung finden Sie hier.
Quelle: Deutscher Bauernverband e.V.
Veröffentlichungsdatum: 17. November 2020