EU-Verkehrskommissarin Adina Valean hat heute auf der Konferenz zur Zukunft der Binnenschifffahrt der deutschen Ratspräsidentschaft ein entschlosseneres Handeln und mehr Koordinierung auf EU-Ebene angesichts der Herausforderungen des europäischen Grünen Deals gefordert.
Barge Binnenschiff Deutschland. Image by bernswaelz from Pixabay.com
Der heutige Anteil der Binnenwasserstraßen am Güterverkehr in der EU liegt bei knapp über 6 Prozent. Mit dem europäischen Grünen Deal sollen 75 Prozent des derzeit auf der Straße beförderten EU-Güterverkehrs auf Binnenschifffahrt und Schiene verlagert werden. „Wir brauchen also entschlossenes Handeln, wenn wir diese Ziele erreichen wollen“, mahnte die Kommissarin und forderte die Attraktivität des Sektors zu erhöhen, um das Potential voll auszuschöpfen.
Mehr als 75 Prozent der Binnenschifffahrt in der EU überquert nationale Grenzen, so dass eine Koordinierung erforderlich ist, um die Kapazität zu erhöhen, den Sektor zukunftsfähig zu machen und ihm zu helfen, eine größere Rolle im EU-Binnenmarkt zu spielen.
Dafür seien Investitionen in die Infrastruktur entscheidend: „Wir brauchen schiffbare Flüsse, aber auch die richtigen Verbindungen zwischen Binnenhäfen und Eisenbahnnetz, multimodale Frachtterminals. Wir müssen auch die Digitalisierung in diesem Sektor vorantreiben: die grenzüberschreitende Nutzung elektronischer Dokumente, die gemeinsame Nutzung von Informationen entlang der Logistikketten und zwischen den Verkehrsträgern, die Sichtbarmachung des Kohlenstoff-Fußabdrucks verschiedener logistischer Optionen für die Unternehmen“, sagte Valean.
Quelle: EU-Aktuell
Veröffentlichungsdatum: 23. November 2020