Positive Geschäftsentwicklung in 2019 und 2020. Vorstand und Aufsichtsrat für 2019 entlastet, neue Aufsichtsratsmitglieder satzungsgemäß gewählt. Nach der Corona-bedingten Verschiebung im Juni hat die ordentliche Vertreterversammlung der Landgard eG am 24.11.2020 erstmals als virtuelle Veranstaltung stattgefunden.
v. l.: Die drei Vorstände der Landgard eG Dirk Bader, Karl Voges und Carsten Bönig sowie Willi Andree (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Landgard eG) und Bert Schmitz (Aufsichtsratsvorsitzender der Landgard eG). Foto © Landgard
Die Vertreterinnen und Vertreter hatten dabei die Möglichkeit, sich per Video, Telefon oder Chat mit Redebeiträgen einzubringen. Die erforderlichen Abstimmungen wurden über ein in die Videokonferenz integriertes Abstimmungstool in Echtzeit durchgeführt. Bert Schmitz, der Aufsichtsratsvorsitzende der Landgard eG, führte durch das virtuelle Format. Mit ähnlicher Technik wurden am Tag zuvor darüber hinaus auch die Regionalversammlungen der Sparte Blumen & Pflanzen als gemeinsame digitale Herbstversammlung mit mehr als 300 Teilnehmern durchgeführt.
Carsten Bönig, Vorstand der Landgard eG, stellte der Vertreterversammlung in einem Rückblick zunächst die Geschäftszahlen für das Jahr 2019 vor. Landgard hat im Jahr 2019 eine Umsatzsteigerung um 3 % auf 2,012 Mrd. EUR (Vorjahr 1,953 Mrd. EUR) erzielt. Davon entfielen 1,225 Mrd. EUR (Vorjahr 1,212 Mrd. EUR) auf die Sparte Blumen & Pflanzen und 761 Mio. EUR (Vorjahr 715 Mio. EUR) auf die Sparte Obst & Gemüse. Die sonstigen Unternehmensbereiche trugen mit 26 Mio. EUR zum Gesamtumsatz der Landgard Gruppe bei. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg um mehr als 31 % und fiel mit 25,3 Mio. EUR deutlich besser aus als im Vorjahr. Gleichzeitig konnten die Bankverbindlichkeiten weiter stark reduziert werden. Sie verringerten sich um 60,8 Mio. EUR auf 143,0 Mio. EUR. Parallel dazu stieg die Quote des wirtschaftlichen Eigenkapitals auf 17,9 Prozent.
v. l.: Karl Voges, Dirk Bader, Carsten Bönig, Bert Schmitz und Willi Andree. Foto © Landgard
Diese erfreuliche Geschäftsentwicklung setzt sich auch im laufenden Jahr fort. Das zeigen die wichtigsten Kennzahlen für 2020, die Carsten Bönig im Anschluss präsentierte. Der Umsatz der Landgard Gruppe lag am Ende des dritten Quartals bei 1,645 Mrd. EUR und damit ca. 3 % über dem Vorjahr. „Diese Entwicklung wird durch beide Sparten, Blumen & Pflanzen sowie Obst & Gemüse, getragen. Damit konnte Landgard auch im dritten Quartal die positive Geschäftsentwicklung nach dem Corona-bedingten Lockdown im Frühjahr des Jahres und trotz einer lang anhaltenden Hitzeperiode im August fortsetzen“, so Carsten Bönig. Für das Gesamtjahr 2020 erwartet Landgard eine bestmögliche Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr.
Diese Entwicklung in 2019 und 2020 ist umso erfreulicher, da die klimatischen Rahmenbedingungen in beiden Jahren mit Frostnächten im Frühjahr, langen Hitzeperioden und viel zu wenig Niederschlag sehr herausfordernd waren.
Abstimmungen und Wahlen
Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung in 2019 wurde der im Jahr 2019 amtierende Vorstand bestehend aus dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Armin Rehberg und Carsten Bönig im Rahmen der virtuellen Vertreterversammlung entlastet.
Die drei Kandidaten für den Aufsichtsrat haben sich mit kurzen Videos bei den Vertreterinnen und Vertretern vorgestellt. Foto © Landgard
Da der Jahresabschluss der Landgard eG aufgrund Artikel 2 § 3 Absatz 3 des Gesetzes über die Abmilderung der Folgen der COVID 19 Pandemie bereits durch den Aufsichtsrat festgestellt wurde, musste die Vertreterversammlung nur noch über die Verwendung des Bilanzgewinns abstimmen. Der entsprechende Vorschlag zur Gewinnverwendung wurde von der Vertreterversammlung wie vorgestellt beschlossen.
Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat der Landgard eG standen zwei turnusgemäße Neuwahlen und eine Ersatzwahl auf der Tagesordnung. Norbert Artmeyer ist mit dem Ende der Vertreterversammlung turnusgemäß aus dem Aufsichtsrat der Landgard eG ausgeschieden und stand für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Für ihn wurde Andrea Velmans als Nachfolgerin in den Aufsichtsrat gewählt. Die Wahlperiode von Carsten Knodt, der sein Mandat vorzeitig niedergelegt hat, endete ebenfalls mit der Vertreterversammlung. Als Nachfolger wurde Konrad Schwarz als neues Aufsichtsratsmitglied gewählt. Auch Christian Berghs-Trienekens, dessen Wahlperiode noch über die Vertreterversammlung hinaus angedauert hätte, hat sein Mandat vorzeitig niedergelegt. Für ihn wurde in einer Ersatzwahl Dirk Schwichtenberg als neues Aufsichtsratsmitglied für die verbleibende Amtszeit gewählt. Andrea Velmans, Konrad Schwarz und Dirk Schwichtenberg haben sich auf der virtuellen Vertreterversammlung vor den Wahlen mit kurzen Videos bei den Vertreterinnen und Vertretern vorgestellt und um Unterstützung geworben.
Nach diesen Veränderungen besteht der Aufsichtsrat der Landgard eG ab sofort aus den Arbeitnehmervertretern Sonja Brink, Hilko Dahlke, Martin Flintrop, Wolfgang Schubert (Vertreter der leitenden Angestellten), Sylvia Wegelin und Peter Zander und sowie den Erzeugern Willi Andree, Manfred Rieke, Bert Schmitz, Konrad Schwarz, Dirk Schwichtenberg und Andrea Velmans.
Bert Schmitz wurde in der anschließenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates einstimmig erneut zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Landgard eG gewählt. Auch die bisherigen stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Hilko Dahlke und Willi Andree wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Bert Schmitz bedankte sich abschließend herzlich bei den zugeschalteten Vertreterinnen und Vertretern der Landgard eG für ihre Teilnahme an der virtuellen Versammlung und die zukunftsgewandten Ergebnisse „Die deutlichen und ehrlichen Abstimmungsergebnisse dokumentieren – unabhängig von den handelnden Personen – vor allem die breite Zustimmung der Vertreterversammlung zur eingeschlagenen Strategie und Ausrichtung des Unternehmens für die weitere Zukunft“, so Bert Schmitz.
Wertschöpfung und Wertschätzung. Genossenschaftliche Vermarktung für die Zukunft.
Der Geschäftsbericht stand in diesem Jahr unter dem Motto Wertschöpfung und Wertschätzung. Genossenschaftliche Vermarktung für die Zukunft. „Damit bringen wir auf den Punkt, was die Erzeugergenossenschaft Landgard stark macht – in den Jahren 2019 und 2020 genauso wie davor und auch in Zukunft. In diesem Motto finden sich alle Einzelbausteine wieder, die in Summe die Erzeugergenossenschaft Landgard und deren Erfolg ausmachen. Unsere erfreuliche wirtschaftliche Entwicklung ist nicht zuletzt das Ergebnis des außergewöhnlich großen Zusammenhaltes innerhalb der Erzeugergenossenschaft Landgard. Wir haben als Genossenschaft gezeigt, dass wir Krisen großen Ausmaßes bewältigen können. Durch den engen Schulterschluss aller Beteiligten – Erzeuger, Mitarbeiter und Kunden – und mittels enormer Kraftanstrengungen auf allen Seiten haben wir auch die bisherigen Herausforderungen der Corona-Pandemie hervorragend gemeistert. Das zeigt den Zusammenhalt, das Herzblut und die Einsatzbereitschaft in unserer Genossenschaft und verdient höchste Anerkennung sowie Dank an alle“, so Karl Voges, Vorstand der Landgard eG.
Foto © Landgard
Überblick über aktuelle Themen
Im Verlauf der Vertreterversammlung informierten der Aufsichtsrat und der Vorstand auch über aktuelle Entwicklungen im laufenden Geschäftsjahr und gaben Ausblicke auf das Jahr 2021.
Neuer Standort für die Landgard Ost Obst & Gemüse GmbH in Halle
Im Zuge des Verkaufs des Obst- und Gemüse-Standortes Berbersdorf hat Landgard inzwischen einen neuen zentralen Standort für die Landgard Ost Obst & Gemüse GmbH gefunden. Die Gesellschaft wird ihre Geschäftstätigkeit ab dem 01.01.2021 in Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt fortsetzen und ausbauen. „Von Halle aus werden wir Erzeugern und Kunden auch weiterhin etablierte Dienstleistungen wie regionale Erzeugerbetreuung, Packdienstleistungen sowie die Einlagerung inklusive eines umfangreichen Qualitätsprüfungssystems anbieten. Logistikdienstleistungen wie das Cross-Docking werden weiter optimiert und ausgebaut“, so Karl Voges. Zusätzlich zum neuen zentralen Standort in Halle wird Landgard die Kunden in der Region Ost auch weiterhin über die Cash-Märkte an den Standorten in Chemnitz und Leipzig in gewohnter Weise mit frischer Ware versorgen.
Der Obst- und Gemüse-Standort Rade ist profitabel
Nach einer Anlaufphase arbeitet der Obst- und Gemüse-Standort Rade / Neu Wulmstorf inzwischen profitabel. „Wir haben in der letzten Zeit sehr intensiv an dem Standort gearbeitet. Dabei standen sämtliche Prozesse auf dem Prüfstand. Wir haben die Effizienz verbessert, Kosten reduziert, das Sortiment optimiert und das Sourcing deutlich ausgeweitet – mit Erfolg“, so Karl Voges.
Die positive Entwicklung in Rade soll durch einen intensivierten Austausch mit den Erzeugern der Obst- und Gemüseregion Nord flankiert werden. „Dazu werden wir uns in Zukunft noch enger mit den Mitgliedern des Regionalbeirates Nord Obst & Gemüse abstimmen und sie in die gezielte Weiterentwicklung der Region Nord einbinden“, so Karl Voges.
Neue Online-Plattform
Landgard wird zu Beginn des Jahres 2021 mit einer neuen Plattform online gehen, die das vorhandene Online-Angebot der Erzeugergenossenschaft ergänzt. Die Plattform soll vor allem dazu dienen, die fehlenden großen Messeauftritte zu Beginn des kommenden Jahres zumindest punktuell zu kompensieren. „Ausgangspunkt der Entwicklung war die Fragestellung, wie alternative Präsentations- und Austauschmöglichkeiten aussehen könnten. Daraus entstanden ist eine ganz neue Form einer Online-Plattform für Ideen, Informationen und Inspirationen, die nicht nur eine spannende Messealternative darstellt, sondern Kunden, Erzeugern und Mitarbeitern auch darüber hinaus vielfältige Interaktionsmöglichkeiten bietet“, so Vorstand Dirk Bader. Das Angebot wird verschiedenste Informationsformate vom einfachen PDF bis hin zu Videos zu einem breiten Themenspektrum umfassen. „Ob neue Konzepte und Lizenzkooperationen, Hydroponik und andere moderne Anbaumethoden oder politische Entwicklungen wie die CO2-Besteuerung – alles, was auch auf den großen Branchenmessen im Fokus gestanden hätte, wird online wiederzufinden sein“, so Dirk Bader.
Quelle: Landgard eG
Veröffentlichungsdatum: 26. November 2020