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Fairtrade: Keine Klimagerechtigkeit ohne Handelsgerechtigkeit

Internationale Erklärung zum fünften Jahrestag der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens

Vor genau fünf Jahren haben nahezu alle Länder der Erde das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet, um die Klimakrise aufzuhalten. Im Rahmen des UN-Ambitionsgipfels am 12. Dezember sollen nun alle Vertragsparteien der Klimarahmenkonvention UNFCCC ihre neuen Klimapläne präsentieren.

Foto © Sean Hawkey / Fairtrade.
Der Klimawandel stellt vor allem Kleinbauernfamilien vor große Herausforderungen. Er begünstigt Schädlinge und Krankheiten wie den Kaffeerost. Fairtrade-Kaffeebauern in Guatemala bei der Arbeit. Foto © Sean Hawkey / Fairtrade.

Die internationale Fair-Trade-Bewegung fordert die Staaten auf, ihren Verpflichtungen nachzukommen und faire Handelspraktiken in den globalen Lieferketten als unverzichtbar für Klimagerechtigkeit anzuerkennen. In ihrer gemeinsamen Stel-lungnahme „Keine Klimagerechtigkeit ohne Handelsgerechtigkeit“ verdeutlichen die Fair-Handels-Organisationen, wie ungerecht die Auswirkungen der Klimakrise sind. Sie treffen vor allem Men-schen im Globalen Süden, die am wenigsten dafür verantwortlich sind. Die COVID-19-Pandemie potenziert diese Ungerechtigkeit.

In ihrer Erklärung betonen die Fair-Handels-Akteure, wie eng die aktuellen Gesundheits- und Umweltkrisen mit den ungerechten Machtverhältnissen entlang globa-ler Lieferketten zusammenhängen. Im konventionellen Welthandel haben marginalisierte Produ-zent*innen und Arbeiter*innen häufig kaum eine Chance, der Armut zu entkommen. Während Zwischen- und Einzelhändler*innen mit ihren Produkten wachsende Gewinne erwirtschaften, werden diejenigen am Anfang der Lieferketten allzu oft unterhalb der Produktionskosten bezahlt. Die Bekämpfung der Armut und der Ungleichheit in diesen Lieferketten ist dringend notwendig, um die Klimakrise zu stoppen und die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen umzusetzen.

Die Erklärung „Keine Klimagerechtigkeit ohne Handelsgerechtigkeit“ haben in Deutschland u.a. TransFair (Fairtrade Deutschland), GEPA – The Fair Trade Company sowie das Forum Fairer Handel unterzeichnet:

„Die Klimakrise und Corona zeigen jeweils, dass die Schwächsten von derartigen globalen Krisen am stärksten betroffen sind. Der Wiederaufbau nach der Pandemie bietet uns die einmalige Option, in eine gerechtere und umweltfreundlichere Zukunft zu gehen und die Pariser Klimaziele noch zu errei-chen. Statt zum Business as usual zurückzugehen, gilt es jetzt, gezielt soziales und ökologisches Handeln zu fördern. Fair-Handels-Partner zeigen schon heute, was möglich ist und dass ein gerech-terer Welthandel umsetzbar ist.“ Dieter Overath, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender Trans-Fair e.V. (Fairtrade Deutschland)

Gemeinsam mit den UN-Nachhaltigkeitszielen bietet das Pariser Klimaabkommen eine einmalige Chance, die Weltwirtschaft neu zu gestalten und nachhaltige Lebens- sowie Wirtschaftsweisen zu etablieren.

„Um die Klimakrise abzuwenden und die UN-Nachhaltigkeitsziele umzusetzen, müssen wir unsere Art zu leben und zu wirtschaften grundlegend verändern. Dazu sind ambitionierte Klimaziele und gesetzliche Rahmenbedingungen erforderlich, die das Wohl von Menschen und Umwelt vor wirt-schaftlichen Profit setzen, und nicht umgekehrt. Dafür bietet der Faire Handel viele konkrete und vor allem bewährte Instrumente.“ Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende des Forum Fairer Handel und Leiterin der Abteilung Grundsatz und Politik, GEPA – The Fair Trade Company.

Die deutsche Fassung der Erklärung „Keine Klimagerechtigkeit ohne Handelsgerechtigkeit“ erhalten Sie unter https://www.fairtrade-deutschland.de/fileadmin/DE/newsimport/Presse2020/2020_Pariser_Klimaabkommen_Positionspapier.pdf zum Download.

Quelle: TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland), GEPA – The Fair Trade Company, Forum Fairer Handel

Veröffentlichungsdatum: 14. Dezember 2020