Zu viel Dünger ist schädlich für die Umwelt. Zum Glück können wir Nährstoffe, die bereits im Boden vorhanden sind, viel effizienter nutzen, um die Kreislauflandwirtschaft beizubehalten. Wissenschaftler von Wageningen erforschen die Auswirkungen der Regenwürmer bezüglich der Nährstoffe wie Nitrogen und Phosphat.
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Die Würmer essen sowohl Biomasse als auch Bodenpartikel und scheiden sie wieder aus. Zum Beispiel liefern sie Nitrogen und machen alte Rückstände von Phosphatdüngern in dem Boden für Pflanzen verfügbar. Möchten Sie sehen, wie Würmer in dem Boden arbeiten?
„Jeder weiß, dass Regenwürmer gut für die Bodenfruchtbarkeit sind. Naturschützer und Landwirte mögen sich wenig einig sein, aber sie sind es. Würmer können eine noch größere Rolle in der Landwirtschaft spielen als in der Natur“, sagte Wageningen-Bodenforscher Jan Willem van Groenigen. Es ist seit langem bekannt, dass Regenwürmer gut für das Pflanzenwachstum sind, weil sie Nährstoffe in dem Boden verfügbar machen. „Die Frage ist, wie das funktioniert.“
Wissenschaftler erforschen seit Jahren die positive Wirkung von Würmern auf das Pflanzenwachstum. „Wenn all diese Studien in einer Metastudie kombiniert werden, sieht man, dass die Pflanzen durchschnittlich ein Viertel höhere Erträge bei Anwesenheit von Regenwürmern haben.
In den Niederlanden gibt es viel Phosphat in dem Boden, ein großer Teil der Reste von Dünger, der in der Vergangenheit hinzugefügt wurde. Die Pflanzen können diese chemisch gebundenen Rückstände nicht richtig aufnehmen. Allerdings haben unsere Experimente in den letzten Jahren gezeigt, dass Phosphat in Regenwurmfäkalien plötzlich für Pflanzen viel besser aufzunehmen ist, manchmal um einen Faktor von 100 bis 1.000!“
Bestand im Boden
Diese Ergebnisse geben Hoffnung für die Zukunft, weil Phosphat ein begrenztes Rohmaterial ist. Schätzungen dafür, wie lange wir Dünger erzeugen können werden, schwanken zwischen 50 und 200 Jahren.
Bodengetier
Insgesamt sind Regenwürmer gut für landwirtschaftliche Systeme, betonte Van Groenigen. Und nicht nur Würmer, sondern auch andere Bodentiere, wie Milben und Springschwänze. „Bodenökologen haben oft die Tendenz zu versuchen, die Natur in der Landwirtschaft so sehr wie möglich zu imitieren. Das ist ein guter Ausgangspunkt, aber ich denke, dass es insbesondere in der Landwirtschaft auch sehr interessante neue Rollen von Bodengetier zu entdecken gibt.“
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Quelle: Wageningen University & Research
Veröffentlichungsdatum: 17. Dezember 2020