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EU: Ein Viertel der Obst- und Gemüseimporte kommt aus Mittelmeerländern

Ein Viertel des gesamten Importe der EU-27 von Obst und Gemüse kommt vor allem aus Ländern des Mittelmeerraums. Einem Bericht von Fruit and Vegetable Facts zufolge ist Marokko das wichtigste von 5 bedeutenden Zielen für die EU-27. Darauf folgen die Türkei, Ägypten, Tunesien und Algerien, die viel weniger bedeutend sind.

Bildquelle: Shutterstock.com Tomaten
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Tomaten und Orangen sind die am meisten importierten Produkte dieser Länder. Zwiebeln, Wassermelonen, Tangerinen, Paprikas, Bohnen und Trauben sind andere wichtige Erzeugnisse, hieß es in dem Bericht.

Die Importe in die EU-27 aus den 5 Ländern sind in den letzten Jahren etwas schneller gestiegen als der gesamte Nettoimport in die EU-27. Letztes Jahr kamen 2,93 Millionen Tonnen Obst und Gemüse aus jenen 5 Ländern in die EU.

Überlappen mit der EU-Saison

Die Exportsaison von Produkten aus den Ländern überlappen sich oft mit jenen von Produkten aus der EU. Zum Beispiel läuft die Hauptsaison marokkanischer Tomaten von Oktober bis April mit Mengen von durchschnittlich 500.000 Tonnen pro Monat. Die marokkanische Saison läuft vor allem mit der spanischen Saison zusammen. Von November bis März waren die Importe aus allen 5 Ländern für mehr als 30% der gesamten Importe in alle EU-Länder (einschließlich Handel zwischen Mitgliedsstaaten) verantwortlich.

Ägyptische Orangen sind von Januar bis Juli auf dem Markt, mit einem Höhepunkt in März und April. Dann ist Spanien auch noch auf dem Markt. Die marokkanische Orangenexportsaison fällt vor allem in das dritte Quartal. In dem zweiten Quartal sind Orangen aus den 5 Ländern für fast ein Drittel des gesamten Imports der EU-27 (inkl. innerer Handel) verantwortlich, sagt der Bericht.

Der EU-Import von Zwiebeln aus den 5 Ländern schwankt stark. 2019 war es viel wegen der hohen Nachfrage. Zu der Zeit betraf das vor allem ägyptische Zwiebeln, die vor allem Ende der niederländischen Exportsaison im Mai und Juni importiert wurden.

In der EU kommen Bohnen vor allem aus Marokko (2019 140.000 Tonnen) und in geringerem Umfang aus Ägypten (16.000 Tonnen). Marokkanische Bohnen sind ganzjährig auf dem Markt. Die Importmengen sind nur in den Sommermonaten kleiner. Im Sommer gibt es praktisch keine ägyptischen Bohnen in der EU.

Mandarinen werden vor allem aus Marokko und in geringerem Umfang aus der Türkei in die EU importiert. Der Höhepunkt der marokkanischen Saison ist von Dezember bis März.

Quelle: Jan Kees Boon, Fruit and Vegetable Facts, www.fruitandvegetablefacts.com

 

 

Veröffentlichungsdatum: 17. Dezember 2020