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Europäischer Außenhandel in Zeiten der Krise – Obst, Gemüse und Kartoffeln

Der europäische Obst- und Gemüsesektor kam besser durch die erste Welle als andere Agrarmärkte. Durch den gestiegenen Haushaltskonsum im ersten Halbjahr 2020 entwickelte sich insbesondere der Verkauf im Einzelhandel außerordentlich gut. Dies berichtet der Agrarmarkt Austria (AMA).

Bildquelle: Shutterstock.com O&G
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In Österreich zogen die Verkäufe um 17 % an Wert gegenüber dem Vorjahr und 25 % gegenüber dem 5 jähr. Durchschnitt an. Während die Nachfrage nach lagerfähigen Obst- und Gemüsen signifikant anstieg, reduzierte sich jener nach rasch verderblichen Erzeugnissen wie Beeren und Salaten. Das Geschäft mit Produkten, welche typischerweise vom Horeca-Segment nachgefragt werden, liegt mehr oder weniger seit Ausbrechen der Pandemie danieder.

Die von der europäischen Kommission im April bekannt gegebenen Maßnahmen zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgungskette und des freien Warenverkehrs im Binnenmarkt (Green Lanes, Personenfreizügigkeit für Saisonarbeiter, etc) werden derzeit nicht in Frage gestellt und sollten auch in der zweiten Welle der Pandemie unterstützend wirken.

Verbraucherpreise für Obst und Gemüse nach Frühjahrsspitzen auf Normalniveau

Der Anstieg der internationalen Marktpreise von Obst und Gemüse (durchschnittlich 10% -15%) in der ersten Welle, konnte bis an das Ende der Wertschöpfungskette durchgereicht werden und half den Betrieben die Corona- bedingt höheren Aufwände (Personalkosten, Logistik, usw.) weitgehend abzufedern. Jedoch werden mit Fortschreiten der Pandemie die Obst- und Gemüsepreise voraussichtlich immer stärker unter Druck geraten. Die Kaufkraft vieler europäischer Haushalte leidet bereits unter der aktuellen Wirtschaftskrise und entsprechend selektiver wird konsumiert. Die spezifischen Mehrkosten der Landwirte bleiben.

Kartoffeln nach wie vor unterbewertet

Die Inflation der Lebensmittelpreise für Verbraucher ist nach Corona-bedingten Spitzen im April und Mai schlussendlich wieder auf Normalniveau zurückgekehrt. Nachfragefaktoren (Panikkäufe) und Angebotsfaktoren (logistische Probleme in Lieferketten und Läden) zeichneten für die Preisentwicklung im Frühjahr verantwortlich. Vor allem die massiven Verwerfungen auf den Absatzmärkten für Kartoffeln ziehen eine nachhaltige Entwertung nach sich.

Quelle: AMA-Marktinformation Obst und Gemüse

Veröffentlichungsdatum: 18. Dezember 2020