Im Jahr 2020 haben Verbraucherinnen und Verbraucher bewusster und gezielter eingekauft und mehr Wert auf Regionalität und ökologische Produktion gelegt. Dies ist ein Ergebnis des "Öko-Barometers 2020", das Bundesministerin Julia Klöckner heute bekannt gegeben hat.
Bio-Siegel feiert 20jähriges Jubiläum. Quelle: BMEL
Bundesministerin Julia Klöckner legt Ergebnisse des "Öko-Barometer 2020" vor
In diesem Jahr ist vieles anders. Die Pandemie hat viele Bereiche unseres täglichen Lebens beeinflusst – so auch unseren Umgang mit Lebensmitteln. Im Jahr 2020 haben Verbraucherinnen und Verbraucher bewusster und gezielter eingekauft. Dabei haben sie einen höheren Wert auf Regionalität und ökologische Produktion gelegt. Besonders beim Einkauf von Fleisch griffen die Verbraucherinnen und Verbraucher verstärkt nach Bio-Produkten. Dies belegen die aktuellen Zahlen des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Auftrag gegebenen Öko-Barometers, das Bundesministerin Julia Klöckner heute vorgestellt hat.
Die Ergebnisse der Erhebung bestätigen den langfristigen Wachstumstrend des Bio-Marktes
Bundesministerin Julia Klöckner: "Aus Gelegenheits- sind Gewohnheitskäufer geworden und auch insgesamt greifen immer mehr Verbraucher zu Bio-Produkten: Nach ersten Schätzungen wird der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln in 2020 bei über 14 Milliarden Euro gelegen haben. Das wäre ein Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Branche hat in der Pandemie nochmal einen Schub bekommen, hat einen hohen Stellenwert. Das hat – neben unser vielfältigen Förderung des Ökolandbaus – sicher auch mit der Tatsache zu tun, dass es hier ein vertrauenswürdiges staatliches Kennzeichen gibt: unser Bio-Siegel.“
Zur einheitlichen Kennzeichnung von Bio-Produkten dient in Deutschland vor allem das vom Bundeslandwirtschaftsministerium entwickelte staatliche Bio-Siegel, das in diesem Jahr sein 20. Jubiläum feiert. Seit seiner Einführung im September 2001 ist die Anzahl der registrierten Produkte kontinuierlich gestiegen: Aktuell sind es fast 90.000 Produkte von über 6.000 Unternehmen. Darunter vor allem Lebensmittel, aber auch Zierpflanzen und Saatgut. Die Verwendung des Kennzeichens ist dabei nicht verpflichtend, wohl aber die Kriterien, die einzuhalten sind und kontrolliert werden.
Julia Klöckner: "Das Bio-Siegel zeigt, welche enorme Hebelwirkung ein staatliches Positivkennzeichen haben kann: Der Marktanteil von Bio-Produkten steigt seit Jahren, die Kennzeichnung genießt hohe Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei den Verbrauchern. Für immer mehr Landwirte wiederum ist das Siegel ein starker Anreiz, ihre Produktion umzustellen – dabei unterstützen wir sie auf vielfältige Weise. Das Bio-Siegel ist zur Marke geworden. Es ist so attraktiv, weil es auszeichnet, was über dem gesetzlichen Mindeststandard liegt. Das macht es uns auch möglich, die Betriebe zu fördern. Auf dem gleichen Weg wollen wir mit unserem staatlichen Tierwohlkennzeichen schnell für mehr Tierwohl in den Ställen sorgen."
Klar sei aber auch, so die Ministerin weiter, dass es ein gutes Miteinander und eine Annäherung der Produktionsweisen wichtig sei. Es brauche eine Art "Hybrid-Landwirtschaft": Der Ökolandbau müsse weiter produktiver und die konventionelle Anbauweise ressourcenschonender und tierwohlgerechter werden – und dabei ertragreich bleiben.
Im Rahmen der diesjährigen Internationalen Grünen Woche, die virtuell stattfindet, wird Bundesministerin Klöckner am kommenden Mittwoch, 20. Januar, die Gewinner des Bundeswettbewerbs Ökologischer Landbau auszeichnen. Das BMEL ehrt mit dem Preis zum 21. Mal Bio-Landwirtinnen und -Landwirte, die mit ungewöhnlichen, innovativen und zukunftsweisenden Ideen besonders erfolgreich ökologisch wirtschaften.
Hintergrund – Öko-Barometer
Das Öko-Barometer wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft seit 2002 regelmäßig in Auftrag gegeben und ist fester Bestandteil des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft. Es ist eine repräsentative telefonische Umfrage zum Konsum von Biolebensmitteln. Die aktuelle Studie wurde von infas von Ende Juli bis Ende August 2020 durchgeführt. Für die Ergebnisse wurden insgesamt 1.011 Interviews ausgewertet.
Das Öko-Barometer 2020 finden Sie hier: www.bmel.de/oeko-barometer-2020
Quelle: BMEL
Veröffentlichungsdatum: 18. Januar 2021