In den letzten Jahren ist das Interesse der Verbraucher an Speiserüben wieder gestiegen, denn sie bedienen den Trend nach ursprünglicher und einfacher Küche. Dies meint der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn). Bis zum Mittelalter dienten Speiserüben als wichtiges Grundnahrungsmittel, bis sie von der Kartoffel verdrängt wurden und in Vergessenheit gerieten. Heute ist ihr Anbau in Deutschland nur noch von regionaler Bedeutung.
Foto © Sabine Weis
Zu den Speiserüben gehören unterschiedliche Arten, die sich in Form und Farbe unterscheiden. Die Form reicht von abgeplattet-rundlich bis zu lang kegelförmig. Die Farbe variiert außen von schwarz, grau, weiß bis gelb, im oberen Teil der Rübe kann sie auch grün oder violett sein. Das Fruchtfleisch ist meist weiß oder gelblich. Teltower Rübchen, Navetten oder Herbstrüben sind bekannte Vertreter dieser Gruppe.
Ein Vorteil von Speiserüben ist ihre sehr kurze Kulturdauer. In der Nachkriegszeit wurden sie nach Getreide auf die Felder gesät und konnten dann im Herbst als Viehfutter genutzt werden.
Der Geschmack ähnelt dem von Radieschen oder mildem Rettich. Die Teltower Rübchen gelten als die geschmacklich feinsten der Speiserüben. Wie alle Kohlarten enthalten Sie Senföle, die für den leicht scharfen Geschmack verantwortlich sind. Sie enthalten aber auch Mineralstoffe, wie etwa Calcium, Kalium, Phosphor und Eisen sowie die Vitamine B1, B2, B6, C und das Provitamin A. Mit einem hohen Wassergehalt von etwa 90 % und dem hohen Gehalt an Ballaststoffen sind sie für eine kalorienarme Ernährung bestens geeignet.
Speiserüben können sowohl roh als auch gegart verzehrt werden. Für einen Salat werden sie nach dem Schälen fein geraspelt. Zum Dünsten werden die Rüben vorher geschält und in Streifen oder Scheiben geschnitten. So schmecken Sie beispielsweise sehr gut zu Fisch. Aber auch als Zutat für deftige Eintöpfe oder Suppen sind die Rüben sehr gut geeignet.
Nach Möglichkeit sollten Speiserüben frisch verzehrt werden. Sie können in einem Folienbeutel oder feuchten Tuch aber auch einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wichtig ist, die Rüben vor der Lagerung nicht zu waschen, um die äußere Zellschicht nicht zu verletzen.
Quelle: RLV
Veröffentlichungsdatum: 25. Januar 2021