Sowohl die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln als auch die Schälkartoffelpreise in Brandenburg bleiben stabil auf dem Vorwochenniveau. Während im Packbereich Lageraufschläge für Kühlhausware zumindest diskutiert werden, verbietet sich in der Schälkartoffelbranche derzeit jegliche Preisdiskussion.
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Schälkartoffelproduzenten sind froh über jeden Kunden, welche infolge des Lockdowns zahlenmäßig sehr gering sind. Geschlossene Gastronomie, eingeschränkter Schul- und KITA-Betrieb bieten wenig Potenzial für den Absatz von Schälkartoffeln. Packer berichten teils von einem guten Absatz im Monat Januar, gepuscht durch diverse Werbeaktionen der Handelsketten. Andernorts wird jedoch eine schwache Nachfrage nach Packware im Januar festgestellt.
Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 5 KW 2021 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
Mecklenburg - Vorpommern
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln verweilen weiter auf der Vorwochenbasis. Bis Ende Februar wird von Marktbeteiligten keine Preisänderung erwartet. Die Schälkartoffelpreise verharren ebenfalls unverändert auf dem Niveau der vergangenen Woche. Der Fokus liegt weiterhin auf dem Absatz im Lebensmitteleinzelhandel, welcher durch den Lockdown angeschoben wurde. Die in den Vorjahren im Januar deutlich spürbare schwache Nachfrage im Packgeschäft, ist dieses Jahr nicht zu merken. Teils wurden sogar überdurchschnittliche Absatzmengen erreicht. Leidtragende des Lockdowns ist unter anderen die Schälkartoffelbranche, welche einen erheblichen Absatzrückgang verkraften muss.
Sachsen
Die Absatzmengen im Packbereich lagen letztendlich im Januar tendenziell höher als in den Vorjahren. Die sonst übliche schwache Nachfrage nach Packware in dieser Zeit wurde dieses Jahr durch den Lockdown erhöht. Selbstversorgung am heimischen Herd bestimmt derzeit den Alltag der Endkonsumenten. Während frische Kartoffeln im Discounter oder im Lebensmitteleinzelhandel wieder mehr gefragt sind, ist der Bedarf an Schälkartoffeln kräftig eingebrochen, Absatzkanäle fehlen. Das Preisniveau für Schälkartoffeln und die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln bleiben unverändert auf dem Niveau der Vorwoche. Hier und da besteht die Hoffnung, dass die Angebotsmengen an Speiseware durch das verschärfte Aussortieren von schwierigen Partien rasch knapper werden und somit Chancen auf Preiserhöhung bestehen.
Sachsen - Anhalt
Das Erzeugerpreisniveau für Speisekartoffeln bleibt auch in der ersten Februarwoche unverändert. Bestrebungen hinsichtlich Lageraufschlags für Kühlhausware in guter Qualität waren bislang ohne Erfolg. Der Versandhandel wurde durch die nächste angekündigte Kältewelle am kommenden Wochenende angekurbelt. Hier und da wollen sich die Packer etwas mehr mit Speiseware eindecken. Der Versandhandel nach Polen ist tot. Der Transport von Speisekartoffeln nach Tschechien ist durch den langen Transportweg bei tiefen Minustemperaturen sehr schwierig und stagniert daher derzeit. Es wird immer wieder von Qualitätsproblemen berichtet, die insbesondere aus den schwierigen Erntebedingungen resultieren, sowie von Lagerdruckpartien. Die Situation am Schälkartoffelmarkt bleibt unverändert.
Thüringen
Am Speisekartoffelmarkt geht es Anfang Januar weiter in geordneten Bahnen voran. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln und auch die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert auf dem Niveau der vergangenen Wochen. Lageraufschläge für Kühlhausware werden von den Erzeugern gefordert, lassen sich jedoch noch nicht durchsetzen. Nach wie vor ist genug Ware in guter Qualität vorrätig, wobei die hofeigenen Lagermengen einzelner Packer inzwischen schon gut geräumt sind. Die Absatzmengen der Packer sind zufriedenstellend. Vereinzelt wird im Lebensmitteleinzelhandel inzwischen Speiseware aus Zypern lose angeboten.
Quelle: MIO-Lallf
Veröffentlichungsdatum: 10. Februar 2021