Eine neue Kampagne soll darlegen weshalb die EU-Agrargemeinschaft das EU-Mercosur-Freihandelsabkommen in seiner derzeitigen Form nicht unterstützen kann Die Gespräche über die Ratifizierung des Freihandelsabkommens zwischen Europa und den Mercosur-Ländern wurden mit Beginn der portugiesischen Ratspräsidentschaft wieder aufgenommen.
CopaCogeca, CIBE und AVEC haben beschlossen, eine neue Kampagne in den sozialen Medien ins Leben zu rufen, um auf den Punkt gebracht und mit konkreten Beispielen darzulegen welche Befürchtungen dieses Abkommen in der Agrargemeinschaft auslöst.
In einem am Donnerstag veröffentlichten sechsminütigen Video stellen sich die drei europäischen Organisationen der Herausforderung, die drei Hauptgründe darzulegen, die sie gegen das Juni 2019 getroffene Abkommen vorbringen. Das Video erinnert in der Einleitung daran, dass die Agrargemeinschaft die EUHandelsagenda unterstützt hat und im Vorfeld des Brexit eine Reihe von Abkommen begrüßt hat. Wie jedoch auch vom Parlament wieder betont wurde, weist das Mercosur-Abkommen deutliche Unterschiede auf. In seiner jetzigen Form ist es für EU Landwirtinnen und Landwirte zu einem Zeitpunkt, wo sie Lösungen für die Umsetzung der Zielvorgaben des Green Deals suchen müssen, unakzeptabel.
Die drei zentralen Gründe werden im Video eindeutig dargestellt. Erstens ist das Abkommen mit dem Mercosur im Kapitel Landwirtschaft unausgewogen, vor allem in Bezug auf bereits anfällige Sektoren. Ein Beispiel aus dem Rindfleischsektor verdeutlicht auf eingängige Art und Weise wie dieses Abkommen die Verhandlungsmacht zum Nachteil des EU-Viehzuchtsektors und zugunsten der großen Marktakteure in den Mercosur-Ländern verlagert.
Zweitens fürchtet die europäische Landwirtschaft zurecht die kumulativen und schwer messbaren Auswirkungen aller bereits unterzeichneten sowie zukünftiger Abkommen. Dies wurde in einer Studie der Kommission mit einer kumulativen Folgenabschätzung für landwirtschaftliche Produkte bestätigt. In diesem Kontext ist das EU-Mercosur-Abkommen der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringen könnte. Das Beispiel im Video spricht für sich: im Geflügelsektor wird pro Jahr so viel aus Mercosur-Ländern importiert werden, wie Dänemark, Finnland und Schweden zusammen produzieren.
Download Bericht hier (Pdf).
Quelle: CopaCogeca
Veröffentlichungsdatum: 16. Februar 2021