Am 23. Februar hat die Economist Intelligence Unit (EIU) den neunten Global Food Security Index (GFSI) veröffentlicht, der von Corteva Agriscience unterstützt wird. Der GFSI 2020 untersucht die Ernährungssicherheit in 113 Ländern im Kontext von Einkommensunterschieden und wirtschaftlicher Ungleichheit, Geschlechterungleichheit und Unterschieden bei Umweltbedingungen und natürlichen Ressourcen.
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Der Index macht auf systemische Lücken aufmerksam und darauf, wie COVID-19 deren Auswirkungen auf die Nahrungsmittelsysteme verschärft hat. Den Ergebnissen zufolge ist die globale Ernährungssicherheit das zweite Jahr in Folge gesunken.
„Der Index zeigt die ernsten Herausforderungen rund um die Ernährungssicherheit auf der Welt sowie die Potenziale für ein stärkeres globales Ernährungssystem auf. Die Landwirtschaft steht dabei im Mittelpunkt", sagt Jim Collins, Chief Executive Officer von Corteva Agriscience. „Corteva Agriscience sponsert den GFSI, um den Dialog über Erkenntnisse und Lösungen zur Bewältigung der globalen Ernährungsunsicherheit anzustoßen. Wir sind stolz darauf, eine der führenden Stimmen bei der gemeinsamen Anstrengung zu sein, eine ernährungssicherere Welt zu schaffen."
Dieses Jahr erhebt der GFSI die globale Situation bei der Ernährungssicherheit anhand der Faktoren Bezahlbarkeit, Verfügbarkeit, Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln sowie natürliche Ressourcen und Resilienz in der Region. Der GFSI hat in diesem Jahr erstmals „Natürliche Ressourcen und Resilienz" als vierte Hauptkategorie aufgenommen. Dies stellt eine bedeutende methodische Neuerung dar, welche die Widerstandsfähigkeit von Lebensmittelsystemen gegenüber dem Klimawandel aufzeigt. Zu den Unterindikatoren dieser Kategorie gehören die Abhängigkeit von Nahrungsmittelimporten, das Katastrophenrisikomanagement und das prognostizierte Bevölkerungswachstum. Laut dem EIU-Regionalbericht zeigt der Index, dass die Länder in Europa in dieser Kategorie besser abschneiden als alle anderen Regionen, obwohl es der schwächste Bereich der Region im Index ist. Obwohl die Region besonders von Dürren und Überschwemmungen betroffen ist, ist Europa weltweit führend in seinem politischen Engagement zur Anpassung an den Klimawandel.
Im Indexbericht der EIU ist Europa die zweitbestplatzierte Region insgesamt. Bei der Bezahlbarkeit von Lebensmitteln ist Europa erneut globaler Spitzenreiter. Mit Ausnahme der Ukraine verfügen alle europäischen Länder über robuste Nahrungsmittelsicherheitsprogramme, die durch die COVID-19-Krise erheblich unter Druck geraten sind. Im Jahr 2020 wirkte sich die Pandemie auch auf die allgemeine Lebensmittelversorgung in der Region aus, indem die Verfügbarkeit von Produkten aufgrund fehlender Saisonarbeitskräfte eingeschränkt wurde. In der EU wirkte sich auch das Verbraucherverhalten, z. B. durch Panikkäufe von Grundnahrungsmitteln, auf die Lebensmittelversorgung in der COVID-19-Krise aus. Laut dem EIU-Bericht zeigt der Index, dass die Volatilität der landwirtschaftlichen Produktion in Europa über dem globalen Durchschnitt liegt. Diese Instabilität erschwert Prognosen und die Planung einer konsistenten Lebensmittelversorgung. Serbien, die Slowakei und Norwegen gehören zu den Ländern, die eine sehr volatile landwirtschaftliche Produktion aufweisen.
Europa als Region kann das mit Infrastruktur und technischem Wissen kompensieren, muss allerdings stark auf Anpassungsmaßnahmen und innovative landwirtschaftliche Bewirtschaftungsmethoden setzen, um diese Volatilität auszugleichen und Risiken zu mindern. „In Zeiten von COVID-19 und Klimawandel lenkt der diesjährige EIU Global Food Security Index die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen für die Ernährungssicherheit", sagt Igor Teslenko, Präsident von Corteva Agriscience Europa. „Europas Führungsrolle bei der - Bezahlbarkeit von Lebensmitteln ermutigt uns, aber wir erkennen auch die Volatilität der landwirtschaftlichen Produktion an. Um unsere Lebensmittelversorgungsketten und -systeme besser gegen Krisen abzusichern, sind wir auf solche Daten angewiesen, um Schwachstellen zu identifizieren und eine konsistente Lebensmittel- und Ressourcenversorgung zu gewährleisten."
Deutschland in Europa auf Platz 9
Deutschland erreicht unter den 26 untersuchten europäischen Ländern in der Gesamtbewertung Platz 9 mit 77 Punkten (von 100) gegenüber Platz 11 im Vorjahr. Besonders stark schneidet Deutschland im europäischen Vergleich bei der Verfügbarkeit von Lebensmitteln mit 71,6 Punkten ab. Hier landet Deutschland auf Rang 4 hinter Finnland, Irland und den Niederlanden. Im Bereich Qualität und Sicherheit erreicht die Region Europa insgesamt sehr hohe Werte. Deutschland erzielt 91,3 Punkte (Platz 8) und wird mit Ländern wie Frankreich und UK als führend eingestuft. Im Mittelfeld hingegen landet Deutschland bei der Bezahlbarkeit von Lebensmitteln (Platz 13). In der neuen Kategorie Natürliche Ressourcen und Resilienz liegt Deutschland infolge von zunehmender Wasserknappheit nur im hinteren Drittel (Platz 20, 52,9 Punkte).
Den gesamten GFSI 2020 können Sie hier einsehen: https://foodsecurityindex.eiu.com/
Download hier den europäischen Global Food Security Index (GFSI) Report (Pdf).
Quelle: Corteva Agriscience
Veröffentlichungsdatum: 24. Februar 2021