Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL und IFOAM – Organics International präsentierten am 17. Februar 2021 die neuesten Zahlen zum Biolandbau weltweit auf der in diesem Jahr virtuell stattfindenden BIOFACH, der Weltleitmesse für Biolebensmittel.
Diese Infografik bietet einen Überblick zu der Biolandwirtschaft weltweit. Grafik © FiBL
Der positive Trend der vergangenen Jahre setzt sich fort. Die Nachfrage nach Bioprodukten nimmt weiterhin zu und die Biofläche wächst, wie die Zahlen aus inzwischen 187 Ländern belegen. Das zeigt die jüngste Ausgabe der Studie "The World of Organic Agriculture". Dieses statistische Jahrbuch zum weltweiten Biolandbau geben das FiBL und der Weltdachverband des Biolandbaus IFOAM – Organics International gemeinsam heraus. Die Datenerhebung wird vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, dem International Trade Centre ITC, dem Coop Fonds für Nachhaltigkeit und der NürnbergMesse unterstützt.
Der globale Biomarkt wächst weiter
Der globale Markt für Bioprodukte belief sich 2019 auf über 106 Milliarden Euro. Die grössten Märkte sind die Vereinigten Staaten (44,7 Milliarden Euro), gefolgt von Deutschland (12,0 Milliarden Euro) und Frankreich (11,3 Milliarden Euro). 2019 verzeichneten wichtige Märkte ein zweistelliges Wachstum; so wuchs beispielsweise der französische Biomarkt um mehr als 13 Prozent. Am meisten gaben Dän*innen und Schweizer*innen 2019 für Biolebensmittel aus (344 respektive 338 Euro pro Kopf). Den höchsten Biomarktanteil wies Dänemark auf (12,1 Prozent).
3,1 Millionen Bioproduzentinnen und -produzenten
2019 gab es 3,1 Millionen Bioproduzentinnen und -produzenten weltweit: Die führenden Länder waren Indien (1'366'000), Uganda (210’000) und Äthiopien (204'000).
Erneutes Wachstum bei der Biolandwirtschaftsfläche
72,3 Millionen Hektar Landwirtschaftsfläche wurden Ende 2019 biologisch bewirtschaftet. Das sind 1,6 Prozent oder 1,1 Millionen Hektar mehr als 2018. Australien ist das Land mit der grössten Biolandbaufläche (35,7 Millionen Hektar), gefolgt von Argentinien (3,7 Millionen Hektar) und Spanien (2,4 Millionen Hektar).
Aufgrund der grossen Fläche in Australien liegt die Hälfte der globalen Biolandwirtschaftsfläche in Ozeanien (36,0 Millionen Hektar), gefolgt von Europa (16,5 Millionen Hektar) und Lateinamerika (8,3 Millionen Hektar). In allen Kontinenten nahm die Biolandwirtschaftsfläche zu, ausser in Asien (hauptsächlich aufgrund eines Rückgangs der biologischen Anbaufläche in China) und Ozeanien.
Sechzehn Länder mit einem Bioflächenanteil von mindestens 10 Prozent
Weltweit werden 1,5 Prozent der Landwirtschaftsfläche biologisch bewirtschaftet. Zahlreiche Länder haben jedoch einen viel höheren Anteil. Die Länder mit dem höchsten Bioanteil an der gesamten Landwirtschaftsfläche sind Liechtenstein (41,0 Prozent), Österreich (26,1 Prozent) sowie São Tomé und Príncipe (24,9 Prozent). In 16 Ländern werden mindestens 10 Prozent der Landwirtschaftsfläche biologisch bewirtschaftet.
Globale Biolandbaustatistik zeigt anhaltendes Engagement für Transparenz im Biosektor auf
"Die globale Biolandbau-Statistik ist eine nützliche Grundlage für Programme der Entwicklungszusammenarbeit und insbesondere für Strategien zur Förderung des ökologischen Landbaus und seiner Märkte. Anhand der Daten kann die Wirkung entsprechender Aktivitäten abgelesen werden. Die Publikation dokumentiert unser stetiges Engagement, die Entwicklungen im Biosektor aufzuzeigen", erklärt Louise Luttikholt, Exekutivdirektorin von IFOAM - Organics International. Knut Schmidtke, Direktor für Forschung, Extension & Innovation am FiBL Schweiz ergänzt: "Das Jahrbuch spiegelt das weltweite Vertrauen der Menschen in den biologischen Landbau und dessen Bedeutung für die Ernährung, die Umwelt und eine nachhaltige Entwicklung herausragend wider".
COVID-19 hat in vielen Ländern zu einem deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Bioprodukten geführt: "Wir erwarten, dass wir die Auswirkungen der Pandemie auf den Biosektor mit den Daten für 2020 sehen, die in einem Jahr vorliegen werden", sagt Helga Willer, die die Herausgabe des statistischen Jahrbuchs am FiBL verantwortet.
Quelle: FiBL
Veröffentlichungsdatum: 25. Februar 2021