Die Europäer gaben 2019 ein zweites Mal in Folge rund 8 % mehr Geld für Bio-Produkte aus als im Jahr zuvor. Damit wuchs der Markt nach den Jahren 2015-2017 mit zweistelligem Wachstum wieder etwas verhaltener. Durchschnittlich kauften die Europäer für 56 EUR im Jahr Bio-Produkte ein, in der EU waren es 84 EUR pro Jahr.
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In ganz Europa wurden Bio-Lebensmittel im Wert von 45,0 Mrd. EUR gekauft, in der EU 28 waren es 41,4 Mrd. EUR. Dies sind die Ergebnisse der gemeinsamen Auswertung des Forschungsinstitutes für biologischen Landbau (FiBL) und der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft
Auch wenn das Wachstum 2019 das zweite Mal in Folge nur noch einstellig ausfiel, zeigten viele Länder wie Frankreich, Luxemburg, Spanien, Finnland, Dänemark, Belgien und Deutschland, zweistellige Wachstumsraten. Spitzenreiter war in diesem Jahr Luxemburg, wo der Markt 2019 um 18 % größer wurde, gefolgt von Frankreich mit 13 % Wachstum, Spanien mit 12 % und Dänemark, Deutschland und Finnland je rund 10 % Zuwachs. Weiterhin sind die Handelsketten in allen Ländern aktiv und weiten ihre Sortimente aus.
Nach wie vor sind europäische Länder Weltmeister beim Marktanteil von Bio-Produkten. Dänemark lag 2019 mit 12,1 % Bio-Anteil am Lebensmittelmarkt mit Abstand vorn, gefolgt von der Schweiz mit 10,4 %, Österreich mit 9,3 % und Schweden mit 9,0 %. Deutschland steht mit 5,7 % Marktanteil an siebenter Stelle in Europa.
Das meiste Geld für Bio-Produkte pro Person, gaben die Dänen und die Schweizer (je 344 EUR und 342 EUR) aus, gefolgt von den Luxemburgern (265 EUR), sowie den Österreichern und Schweden (216 und 215 EUR). Deutschland liegt noch hinter den Franzosen mit 144 EUR Ausgaben für Bio-Lebensmittel an siebenter Stelle in Europa.
Weltweit gesehen bleiben die USA und Europa die größten Märkte. In USD gerechnet vergrößerte sich der US-amerikanische Markt um knapp 5 %. 2020 hat sich auch in den USA die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln deutlich vergrößert. Die Organic Trade Association beobachtet durch die Pandemie ein größeres Verbraucherinteresse an gesunden, sicheren Lebensmitteln, wovon Bio ganz klar profitiert. Die Amerikaner gaben 2019 rund 137 EUR pro Person aus, der Bio-Anteil am Lebensmittelmarkt lag bei 5,8 %, ein vergleichbares Niveau wie in Deutschland.
In Europa ist 2019 vor allem der französische Markt stark gewachsen. Mit einem Umsatz von 11,3 Mrd. EUR hat er Spitzenreiter Deutschland bald eingeholt. Der Bio-Anteil am Lebensmittelmarkt hat sich von 2016 mit 3,9 % auf 6,1 % im Jahr 2019 erhöht – und damit Deutschland überholt.
Im europäischen Vergleich weist Frankreich neben Luxemburg zwar das größte Wachstum auf, für das Land selbst bedeutet es eine Verlangsamung der Entwicklung, denn dort lagen die Wachstumsraten in den Jahren davor bei noch höheren Werten. Insbesondere die Supermärkte waren stark mit der Ausweitung ihrer Sortimente daran beteiligt, sie kommen jetzt auf einen Marktanteil von 55 %. Der Naturkosthandel kommt auf 28 %, muss sich aber ähnlich wie in Deutschland gegenüber den Supermärkten behaupten. Erfolgsrezept des französischen Bio-Marktes sind zum einen die starken Sortimentsausweitungen in Richtung Convenience und zum anderen die intensive teils staatliche Förderung der Produktion und Verarbeitung für den heimischen Markt.
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Quelle: AMI/FiBL (AMI, 02.03.2021)
Veröffentlichungsdatum: 08. März 2021