Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken stieg 2020 um 22 Prozent auf fast 15 Milliarden Euro. Der Naturkosthandel kam während der Corona-Krise auf ein Umsatzplus von 16,4 Prozent. Insgesamt steigerte der Bio-Fachhandel seinen Umsatz mit Lebensmitteln und Getränken (ohne Non-Food-Artikel) 2020 auf 3,7 Milliarden Euro, verlor damit allerdings zwei Prozentpunkte des Marktanteils. Dies berichtet Oekolandbau.de im Marktbericht Bio.
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Der Bio-Facheinzelhandel erhöhte 2020 seinen Umsatz auf 3,70 Milliarden Euro und damit um 16,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Verkaufsfläche entwickelte sich positiv und der Anteil der Bioladenfilialen an der Verkaufsfläche stieg ein weiteres Jahr in Folge. Von Schließungen waren eher die kleinen Läden betroffen. Oftmals spielt hier auch die fehlende Nachfolge eine Rolle.
Insgesamt gab es laut Klaus Braun 2020 2.519 Bio-Geschäfte mit einer Gesamt-Verkaufsfläche von 680.000 Quadratmetern. So bleibt die Zahl der Geschäfte seit Jahren ungefähr gleich groß, aber die Ladenfläche und damit die Geschäfte werden größer. Die Verkaufsfläche des Naturkostfachhandels hat sich von 2010 bis 2020 um 55 Prozent erhöht, 2020 waren 64 Prozent der Geschäfte Filialbetriebe.
Zunehmende Konkurrenz für den Fachhandel
Der Kommunikationsberater Klaus Braun stellte anlässlich des diesjährigen digitalen Biofach-Kongresses die aktuellen Zahlen des Naturkostfachhandels vor. Er sieht die Entwicklung des Fachhandels mit gemischten Gefühlen. Einerseits zeigt das Umsatzbarometer eine durchaus positive Entwicklung des Fachhandels. Andererseits darf sich dieser nicht auf seinen Erfolgen ausruhen, damit er nicht den Anschluss verliert. Gemeint sind damit vor allem die seit Jahren überdurchschnittlichen Wachstumsraten des konventionellen Lebensmitteleinzelhandels (LEH). So hat nach Einschätzung von Klaus Braun die Naturkostbranche das Alleinstellungsmerkmal, „Bio“ zu verkaufen, zunehmend verloren. Immer mehr Unternehmen außerhalb des Fachhandels erweitern ihr Bio-Sortiment und führen auch vermehrt Bio-Handelsmarken.
Die Pro-Kopf-Ausgaben für Bio-Lebensmittel lagen im Jahr 2020 bei circa 180 Euro, davon wird etwa ein Viertel im Naturkostfachhandel ausgegeben. "Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung ist durch die Erfahrung der Pandemie noch einmal deutlich gestiegen, ebenso die Bedeutung von regionalen Produkten aus resilienten Lieferketten. Durch den Wegfall der Außer-Haus-Verpflegung mussten die Menschen 2020 verstärkt selber kochen und haben sich daher intensiver mit der Herkunft und der Qualität ihrer Lebensmittel beschäftigt. Das hat sie vermehrt in den Bio-Fachhandel geführt", begründet die Geschäftsführerin Kathrin Jäckel vom Bundesverband Naturkost Naturwaren e.V. (BNN) den Zuwachs.
Hält der Greta-Effekt an?
Im Jahr 2019 wurden die höheren Umsätze im Naturkostfachhandel der wachsenden Aufmerksamkeit der Klimabewegung zugerechnet. Die Verbraucherinnen und Verbraucher hatten sich durch ein gesteigertes Bewusstsein für Nachhaltigkeit vermehrt für den Kauf von Bio-Lebensmitteln entschieden. Auch 2020 ist das Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher für Nachhaltigkeit weitergewachsen, wie die Umsatzzahlen zeigen. Daher dürfte der Trend zu mehr Nachhaltigkeit, Gesundheit und Klimabewusstsein dürfte in den kommenden Jahren einen bleibenden Effekt auf den Bio-Konsum – auch und gerade im Fachhandel – haben.
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Quelle: Oekolandbau.de/ BLE
Veröffentlichungsdatum: 08. März 2021