Die bayerische Spargelsaison wird heute in Untereuerheim, einem Ortsteil der unterfränkischen Gemeinde Grettstadt, eröffnet. Den offiziellen Anstich 2021 übernimmt Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber gemeinsam mit der Fränkischen Spargelkönigin Christiane Reinhart auf deren elterlichem Landwirtschaftsbetrieb.
Die fränkische Spargelkönigin Christiane Reinhart und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. Foto © Familie Reinhart
„Wir erhoffen uns heuer einen ruhigeren Saisonverlauf und milde bis warme Temperaturen mit viel Sonnenschein“, sagt Miriam Adel, die Vorsitzende des Spargel-Erzeugerverbandes Franken. „Das vergangene Jahr war für die Spargelbauern sehr turbulent. Aufgrund der Corona-Pandemie hatten die Betriebe mit großen Planungsunsicherheiten zu kämpfen“, so Adel.
Etwa 22 Prozent der bayerischen Spargelanbaufläche liegt in Franken. Über die Hälfte der bayerischen Spargelbetriebe hat dort ihren Sitz. „Diese Zahlen zeigen, dass viele kleine Betriebe hinter dem fränkischen Spargel stehen“, so Adel. Fast ein Viertel der Betriebe kennzeichnet ihren „Spargel aus Franken“ mit der geschützten geografischen Angabe „g.g.A.“ nach den Richtlinien der Europäischen Union.
Ministerin Kaniber (rechts) zu Besuch auf dem Betrieb der Familie Reinhart (links). Mit dabei die Vorsitzende des Spargel-Erzeugerverbandes Franken, Miriam Adel (Mitte). Foto © Spargel Erzeugerverband Franken
Eine besondere Chance sieht Adel für den fränkischen Spargel durch das zunehmend bewusste Einkaufsverhalten der Verbraucher. „Die Regionalität hat wie bei vielen anderen Lebensmitteln auch beim Spargel in den letzten Jahren unheimlich stark an Bedeutung gewonnen. Verbraucher kaufen bewusst erst Spargel, wenn dieser aus dem heimischen Anbau verfügbar ist, am besten vom Bauern direkt vor Ort. Dafür spricht die besondere Frische, die nur durch die kurzen Wege vom heimischen Spargelbauern zum Verbraucher erreicht werden kann. Da der Spargel über ganz Franken angebaut wird und nicht auf bestimmte Regionen konzentriert ist, ist er fast überall in Franken regional erhältlich“, sagt Adel. Aus ökologischen Gründen dürfen Verbraucher in den Hofläden selbstverständlich ihre eigenen Tüten und Gefäße zum Einpacken des Spargels verwenden – oder sie nehmen den Spargel direkt lose im Einkaufskorb mit.
Die Anbaufläche für Spargel in Bayern steigt seit Jahren an und hatte nur im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang um 200 Hektar auf circa 4.000 Hektar (2020). Auf bayerischen Spargelfeldern wächst in erster Linie Bleichspargel, also weißer Spargel, wohingegen der grüne und violette Spargel eine untergeordnete Rolle spielen. „Der größte Unterschied zwischen grünem Spargel und Bleichspargel ist die Tatsache, dass grüner Spargel über der Erdoberfläche wächst und daher auch seine Farbe bekommt, wohingegen Bleichspargel unter der Erde heranwächst“, erklärt Adel.
Der Familienbetrieb Reinhart bewirtschaftet insgesamt 0,66 Hektar Spargel, mit 0,44 ha Bleichspargel und 0,12 ha Grünspargel im ersten Stechjahr. Die gesamte Spargelernte und auch die Spargelvermarktung wird in dem unterfränkischen Familienbetrieb ohne zusätzliche Fremdarbeitskräfte durchgeführt.
Das Lieblingsgericht der amtierenden Fränkischen Spargelkönigin Christiane lässt einem das Wasser im Munde zusammenlaufen: Sie isst am liebsten überbackenen Spargeltoast mit dünnem weißen Spargel, grünem Spargel und feinen Schinkenwürfeln.
Quelle: Bayerischer Bauernverband
Veröffentlichungsdatum: 14. April 2021