Bei einem Webinar mit afrikanischen und europäischen Entscheidungsträgern stellte Afruibana, der Verband der afrikanischen Bananenproduzenten, das Whitepaper über afrikanische Bananen mit dem Titel „Bananas at the heart of African rural development – a common challenge for Africa and Europe“ (Bananen im Zentrum der ländlichen Entwicklung Afrikas - eine gemeinsame Herausforderung für Afrika und Europa) vor.
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Unterstützt wurde die Präsentation von Marie-Pierre Vedrenne (MdEP), stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für internationalen Handel, Pierrette Herzberger-Fofana (MdEP), stellvertretende Vorsitzende des Entwicklungsausschusses, sowie von Carlos Zorrinho, Co-Vorsitzender der Paritätischen Parlamentarischen Versammlung AKP-EU, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die afrikanische Banane wettbewerbsfähiger und nachhaltiger machen
Das Whitepaper benennt fünf Investitionsbereiche als Priorität: Humankapital und territoriale Entwicklung, F&E sowie Modernisierung der Anbaupraktiken, Änderung des landwirtschaftlichen Modells zur Steigerung der Produktivität, ökologische und energetische Umgestaltung, lokale Verarbeitung und Entwicklung regionaler Märkte.
All diese Lösungen zielen darauf ab, die CO2-Bilanz des Sektors zu verbessern. Sie sind Teil des Konzepts für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion vom Erzeuger zum Verbraucher, bei der der Einsatz synthetischer Produkte systematisch so weit wie möglich eingeschränkt wird.
Rückläufiges Umfeld auf dem europäischen Bananenmarkt
Im Jahr 2013 machten Dollar-Bananen bereits 69,1% des europäischen Marktvolumens aus. Der starke Zuwachs ihrer Produktionskapazitäten in Verbindung mit der Deregulierung und der zunehmenden Verhandlungsmacht der Einzelhandelsketten haben zu einem weiteren massiven Wachstum ihres relativen Marktanteils geführt, der jetzt bei 75,5% liegt. Im selben Zeitraum (2013-2020) sank der Marktanteil der afrikanischen Produzenten trotz erheblicher Anstrengungen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von 10,1% auf 8,9%, der der karibischen Produzenten im AKP-Raum von 9,5% auf 6,8% und der der europäischen Produzenten von 11,3% auf 8,9%.
Während die Exportmengen von Bananen in die Europäische Union gestiegen sind, hat diese Schwemme zu einem deutlichen Preisverfall geführt. 2015 lag der durchschnittliche Importpreis noch bei 14,30 Euro/Karton Bananen. 2020 sank er auf 11,70 Euro und gefährdet damit in gravierendem Maße alle Erzeugerländer, auch die Länder in Lateinamerika.
Das Cotonou-Folgeabkommen: eine Chance für einen Neuanfang zwischen Afrika und Europa
„Die Integration der Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) in das Cotonou-Folgeabkommen ist eine gute Sache, muss jedoch auf europäischer Seite von einer gewissen politischen Kohärenz begleitet werden“, erläutert Joseph Owona Kono, Präsident von Afruibana. „Zwischen den erklärten Zielen der Entwicklungspolitik und den Praktiken in der Handelspolitik der EU ist noch mehr Konsistenz und Harmonisierung nötig, um die Sektoren zu erhalten, die auf dem afrikanischen Kontinent Wohlstand und Arbeitsplätze schaffen.“
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Quelle: Business Wire/ Afruibana
Veröffentlichungsdatum: 28. April 2021