Neustart in Al Ain: Gut ein Jahr nachdem eine Naturkatastrophe das Klimagewächshaus der Al Dahra BayWa, Vereinigte Arabischen Emiraten (VAE), zerstört hat, wurden nun die ersten Tomaten nach dem Wiederaufbau geerntet.
Das 2020 durch eine Naturkatastrophe zerstörte Klimagewächshaus in Al Ain wurde binnen eines Jahres wiederaufgebaut. Foto © BayWa AG
Wiederaufbau des Klimagewächshauses mit neuer Verpackungslinie - Rückkehr auf den Markt mit größerem Sortiment
Sprichwörtlich auf den Ruinen des Leuchtturmprojekts, das die BayWa AG 2017 im Rahmen eines Joint Ventures mit der Al Dahra Group, Abu Dhabi, initiiert hatte, kehrt Al Dahra BayWa damit unter ganz neuen Voraussetzungen in den Markt zurück: Dank des Neubaus einer Verpackungslinie vor Ort liegt ab sofort der komplette Produktionsprozess vom Saatkorn bis zum fertig verpackten Lebensmittel im Haus. Die Sortenanzahl wurde auf sechs Tomatenvariationen erhöht.
Die ersten Setzlinge wurden im Januar gepflanzt und sind jetzt erntereif. Foto © BayWa AG
„Die Flut war für uns ein harter Schlag, aber wir haben aus der Not eine Tugend gemacht“, sagt Klaus Josef Lutz, der Vorstandsvorsitzende der BayWa AG. „Al Ain war von Anfang an unser Leuchtturmprojekt, um Erfahrung in diesem Geschäftsbereich zu sammeln und eigene Kompetenzen für die Planung, Projektierung, den Bau und Betrieb von Klimagewächshäusern in ariden Klimaten aufzubauen. Über einen Umweg haben wir nun unser Ziel erreicht: Im Unterschied zum Projektbeginn vor drei Jahren haben wir diesmal von der Planung bis zur Installation alles in Eigenregie gemacht. Wir haben damit unsere Chance genutzt, um unsere Fähigkeiten entsprechend unserer strategischen Ziele zu erweitern.“ Der Klimawandel und der wachsende Wunsch nach mehr Regionalität bei Lebensmitteln werden Lutz zufolge dazu führen, dass es in Zukunft mehr Regionen in der Welt gibt, die Klimagewächshäuser für eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion nutzen: „Mit unserem Erfahrungsschatz und Netzwerk können wir diesen Bedarf optimal aus einer Hand bedienen.“
Freuen sich über den Neustart (v.l.n.r.): Yanick Verkade (Junior Grower), Dominik Hartl (Head of Finance, BayWa Global Produce, VAE), Richard Littlejohn (Head Grower), Mohamed Mkadmini (Finance Manager), Georg Czerny (General Manager, BayWa Global Produce, VAE), Richard Hollander (Head of Maintenance), Wilhelm Württemberg (Praktikant), Noah Leconte (Werkstudent, BayWa Global Produce, VAE). Foto © BayWa AG
Bis zur Flut im Januar 2020 hat die BayWa den arabischen Lebensmitteleinzelhandel 365 Tage im Jahr mit lokal produzierten Tomaten versorgt. Der Wiederaufbau im vergangenen Jahr wurde dazu genutzt, die technischen Systeme noch feiner den äußeren Bedingungen vor Ort anzupassen. Um zum Beispiel die Temperatur im Gewächshaus konstant im Optimum zu halten, wurde die Kühlkapazität erhöht. Das Kühl- und Pumpensystem enthält jetzt mehr Redundanz, um das Erntegut im Falle einer Störung ausreichend schützen zu können.
Die Produktionskapazitäten werden in den kommenden Monaten kontinuierlich gesteigert und sollen bis Mitte dieses Jahres wieder bei 100 Prozent liegen. Die vor Ort angebauten Tomaten erfüllen die gleichen hohen Qualitätsstandards wie europäische Importware, die bei Verbrauchern in den VAE sehr geschätzt wird. Aufgrund der lokalen Produktion kann sie im Lebensmitteleinzelhandel aber zu einem niedrigeren Preis angeboten werden und hat einen deutlich kleineren ökologischen Fußabdruck.
Im März 2017 hatten die BayWa AG und die Al Dahra Holding LLC, Abu Dhabi, das Joint Venture Al Dahra BayWa gegründet, mit dem Ziel, in Al Ain hochwertiges Fruchtgemüse effizient und ressourcenschonend anzubauen und es ausschließlich an Lebensmittelmärkte in den VAE zu vermarkten. Im September 2018 waren die ersten Premiumtomaten erntereif. Im Januar 2020 wurde die Gegend um Al Ain von sintflutartigen Regenfällen heimgesucht. Die Schäden an dem rund zehn Hektar umfassenden Klimagewächshaus der Al Dahra BayWa waren so stark, dass der operative Betrieb vorerst eingestellt werden musste.
Quelle: Baywa AG
Veröffentlichungsdatum: 10. Mai 2021