Die deutschen Studenten Lobke Beckfeld und Johanna Hechemeyer-Kürten haben umweltfreundliche Tüten namens Sonnet155 entwickelt, die aus Fruchtschalen gemacht sind. Sie lösen sich in Wasser auf und können zur Düngung von Pflanzen verwendet werden.


Lobke Beckfeld und Johanna Hechemeyer-Kürten design sonnet155. Foto © Dezeen / Kunsthochschule Berlin Weißensee

Die Hauptzutat in Sonnet155 ist Pektin, ein Geliermittel, das aus den Zellwänden des Fruchtabfalls gewonnen wird und als ein natürliches Bindemittel agiert, berichtet Dezeen. 

Sonnet155 ist ein durchsichtiger Beutel, der biologische Inhaltsstoffe enthält und aus Fruchtschalen hergestellt ist, die bei der Saftproduktion übrig bleiben, sowie kurzen Zellulosefasern aus einer lokalen Textilfabrik. Das Pektin wird mit Zellulosefasern gemischt, die weniger als 5 Millimeter lang sind. Die Substanz wird mit warmem Wasser übergossen und zum Aushärten fünf Tage in der Form gelassen. Die Tüten werden dann wie echtes Leder zusammengenäht.

„Wir entwickelten die Tüte als eine Verbesserung zu den regulären Papiertüten, aber natürlich hoffen wir, die Leute werden sie mögen und sie nutzen, bis sie anfängt, sich aufzulösen“, sagte Hechemeyer-Kürten. Wenn die Tüte  unbrauchbar ist, kann sie entsorgt werden, indem sie in warmem Wasser aufgelöst wird. Die Entwickler suchen nun nach Partnern, um Sonnet155 zu vermarkten.

Der Prozentanteil an Zellulose sowie die Länge und Dichte der Fasern bestimmt die Struktur und das Niveau der Transparenz und Elastizität des Materials. Natürliche Pigmente bieten eine Reihe an Farben von hell bis dunkel, transparent bis blickdicht. Die Struktur der Formen macht das Material matt oder glänzend. Sonnet155 gibt es in einer Vielzahl an Größen, von kleinen Umschlägen bis großen Tragetaschen.

Quelle: EastFruit / Dezeen / GP-Award

Veröffentlichungsdatum: 20. Mai 2021