Knapp ist Gemüse Mitte Juni nicht mehr - nach dem witterungsbedingt verzögerten Start der deutschen Ernte stehen mittlerweile meist bedarfsgerechte Mengen zur Verfügung. Dieses saisonübliche Angebot trifft auf eine Nachfrage, die sich mit dem abrupten Ende der Covid-19 Einschränkungen deutlich wandeln wird. Damit ändern sich auch die Vorzeichen für den Gemüsemarkt.
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Die deutsche Freilandsaison startete holprig, und ein auslaufendes Importangebot führte bei einigen Kulturen zu einer kurzfristig knappen Angebotssituation. Doch mit den gestiegenen Temperaturen ist Schwung in die Entwicklung der Gemüsekulturen gekommen, und die Warenverfügbarkeit steigt deutlich. Damit geben auch die zum Teil sehr hohen Startpreise nach, so die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI).
Starke Schwankungen bei Blumenkohl
Besonders stark fallen die Angebotssteigerung und damit auch der Preisrückgang beim Blumenkohl aus. Dies ist typisch für satzweise angebaute Kulturen, die zudem auf wechselnde Temperaturen reagieren. Diese Entwicklungen sind bis auf die Verbraucherebene spürbar. Zahlten die Verbraucher in der ersten Juniwoche noch 2,39 EUR für einen Blumenkohl, waren es eine Woche später nur noch 1,33 EUR. Beim Broccoli sind die Erntemengen etwa eine Woche später deutlich gestiegen, so dass die Verbraucherpreise etwas länger auf stabilem Niveau verharrten. Auf Erzeugerebene hat es jedoch zur Monatsmitte einen deutlichen Preisrückgang gegeben.
Verbraucher haben wieder mehr Möglichkeiten
Aber auch auf Verbraucherseite verändert sich die Situation. Stark gestiegene Einkaufsmengen der Haushalte an Frischgemüse, eine erhöhte Wertschätzung für Gemüse und die Bereitschaft der Konsumenten, die erschwerten Bedingungen in der Lieferkette auch preislich zu honorieren – das alles war „Corona“. Mit geöffneten Restaurants, sommerlicher Witterung und ersten Public Viewing Aktionen zur Fußball-EM wandeln sich die Konsumgewohnheiten nun rasend schnell. Geht es zurück in die alte, oder entwickelt sich eine neue Normalität?
In unserem AMI Web-Seminar „Unterkühlter Start der Gemüsesaison – Wie geht es weiter?“ werden wir den holprigen Start der deutschen Freilandernte analysieren und Einflussfaktoren auf den weiteren Saisonverlauf darstellen. Auch den Verbraucher haben wir im Blick – wie reagiert er auf die veränderten Gegebenheiten? Denn vom Konsumentenverhalten wird es abhängen, ob die gestiegenen Erntemengen an Gemüse zügig und zu stabilen Preisen vom Markt aufgenommen werden.
Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 16.06.2021)
Veröffentlichungsdatum: 17. Juni 2021