Die Spargelsaison in Schleswig-Holstein geht zu Ende und sie ist für die hauptsächlich in Schleswig-Holstein direkt vermarktenden Betriebe nicht ganz optimal gelaufen. Die Betriebe ziehen daher gegenüber dem Vorjahr eine durchwachsene Bilanz.
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Gründe dafür sind, dass zu Ostern in Schleswig-Holstein der heimische Spargel witterungsbedingt nur in sehr begrenzter Menge (zudem war Ostern recht früh) verfügbar war. Auch zum Saisonstart um den 10. bis 15. April konnten viele Betriebe witterungsbedingt nicht genug Spargel ernten/liefern, um die gute Nachfrage der Verbraucher zu bedienen. Gerade zu den verkaufsstarken Feiertagen (1. Mai, Christi Himmelfahrt) fehlten erhebliche Verkaufsmengen im Vergleich zum Vorjahr. Es war einfach zu kalt und zu nass im März und April. Dies zeigt die Bedeutung des verfrühten Anbaus durch Folien/Tunnel – besonders in solchen Jahren wie diesem. Denn je früher Produzenten mit ihrer saisonalen Ware am Markt sind, desto besser für die Vermarktung und den Absatz.
Wetter zu kalt und nass
In Schleswig-Holstein werden ca. 90 % des erzeugten Spargels direkt vermarktet ab Hof, und über Wochenmärkte und den LEH. Gerade hier ist es wichtig, den Verbraucher die einheimische Ware möglichst früh anzubieten. Rund 1,7 kg Spargel pro Kopf werden in Deutschland im Jahr gegessen. Die Hauptkonsumzeit liegt traditionell im Monat Mai. Laue, sommerliche Temperaturen regen dabei die Kauflust und den Verzehr an. Die Witterung in diesem Jahr mit Kälte und Regen war wenig förderlich für den Spargelabsatz sowie auch für das Spargelwachstum. Gleiches gilt für die sehr heißen Tage im Juni, an denen eher der Grill aufgestellt wird als Spargel gegessen. Mit dem Juni kam die Wärme und dadurch stiegen dann auch die täglichen Erntemengen auf den Betrieben deutlich an, aber die Nachfrage nicht, sodass einige Spargelflächen bereits relativ früh aus der Produktion genommen wurden. Die wieder begonnene Gastronomie konnten noch keine großen Spargelmengen abnehmen bzw. absetzen.
Weniger Spargel verkauft
Insgesamt verringerten sich damit die Verkaufsmengen gegenüber dem Vorjahr um rund 10 bis 20 Prozent. Dabei sprechen die Direktvermarkter während der gesamten Saison von relativ stabilen Preisen von über 10 Euro. Für Premiumware lagen die Preise gerade zu Beginn der Saison bei um die 12 bis 15 Euro und mehr. Damit wurde zwar weniger Menge abgesetzt, aber zu etwas höheren Preisen als im Vorjahr.
Hygieneauflagen gut gemeistert
Die Herausforderungen bezüglich der Hygiene- und Quarantänemaßnahmen für die Saisonarbeitskräfte wurden von den Spargelbetrieben auch diesmal wieder gut bewältigt. Dies lag zum einen an der Erfahrung aus dem Vorjahr und zum anderen, vor allem bei der Quarantäne an den fehlenden Erntemengen zu Beginn der Saison, wie die Landwirtschaftskammer mitteilt. Die Corona-Maßnahmen haben aber auch in diesem Jahr erhebliche zusätzliche Kosten für die Betriebe verursacht. Ein Mangel an Saisonarbeitskräften bestand nicht.
Durchschnittliche Bilanz
Insgesamt ziehen die Anbauer eine durchschnittliche Bilanz für die Spargelsaison 2021. Einige Betriebe haben schon um den 20. Juni ihren Verkauf eingestellt. Die meisten Betriebe werden spätestens am kommenden Wochenende (27.06.) folgen. Traditionell endet die Saison an Johanni (24. Juni), damit die Spargelpflanzen noch genug Zeit haben Nährstoffe für die nächste Saison einzulagern. Spargel ist eine mehrjährige Kultur bis zu acht Jahre überdauert er. Jedes Jahr können pro Spargelpflanze bis zu 15 Spargelstangen (das ist der Spross) geerntet werden.
Zahlen zum Spargel
In diesem Jahr dürfte sich die Erntemenge auf rund 1.600 t Spargel belaufen. Genaue Zahlen des Statistikamtes Nord werden erst im Frühjahr 2022 vorliegen. In Schleswig-Holstein bauen etwa 50 Betriebe auf einer Fläche von ca. 500 Hektar Spargel an (im Ertrag ca. 400 ha). Über die besten Einkaufsmöglichkeiten entlang der Spargelstraße informiert die Broschüre „Spargelstraße Schleswig-Holstein“ der Landwirtschaftskammer unter und des Arbeitskreises Spargel. Sie ist ein praktischer Wegweiser hin zum passenden Spargelbetrieb in der Nähe.
Quelle: Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Veröffentlichungsdatum: 30. Juni 2021