Die Vermarktung von Speisekartoffeln aus der Ernte 2020 im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern in Mecklenburg - Vorpommern ist beendet. Die Packer haben zum Teil komplett auf deutsche Frühkartoffeln aus dem Raum Hannover (Dollbergen) umgestellt. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 27 KW 2021 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
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Der Bezugspreis für die vorwiegend festkochende Ware liegt bei 48 EUR/dt franko. Für mehlig kochende und festkochende Frühkartoffeln werden 50 EUR/dt franko gezahlt. Andernorts werden noch spanische Importe und deutsche Frühkartoffeln aus dem Breisgau gepackt. An der Küste wird von sehr gutem Absatz von Packware im LEH und von Schälware in der Gastronomie berichtet. Es werden nach wie vor alterntige Kartoffeln geschält. Das Preisniveau für Schälware verharrt auf dem Vorwochenniveau. Die Feldbestände haben sich je nach Beregnungsmöglichkeit und Niederschlagsmengen überwiegend gut entwickelt. Der Knollenansatz ist teils gering, statt üblichen 12 Knollen nur 8 bis 10.
Brandenburg
Im Packgeschäft dominieren inzwischen deutsche Frühkartoffeln aus dem Raum Hannover. Für den Premiumbereich wird frühe pfälzer Speiseware gepackt. Das Sortiment wird weiterhin durch die Restbestände an spanischen Frühkartoffeln ergänzt. Der Absatz von Packware im Lebensmitteleinzelhandel und im Discounter wird als schwach bezeichnet, vermutlich auch verursacht durch das derzeit hohe Preisniveau. Die Feldbestände sehen überwiegend gut aus, regional hat es immer mal wieder geregnet. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert, noch werden alterntige Knollen geschält.
Sachsen
Deutsche Lagerware aus der Ernte 2020 ist inzwischen nur noch in der Verarbeitung präsent. Die Ausbeute in der Schälung wird tendenziell immer schlechter, aber das Angebot an deutschen Frühkartoffeln ist noch knapp und entsprechend teuer. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert auf dem Niveau der vergangenen Woche. Abgepackt werden überwiegend Frühkartoffeln aus der Pfalz. Der Bezugspreis für die Packer liegt zwischen 54 und 56 EUR/dt franko. Restbestände an Frühkartoffelimporten aus Spanien werden ebenfalls noch gepackt. Die Nachfrage nach Packware im LEH und in den Discountern ist schwach, bedingt durch das relativ hohe Preisniveau und die teils schwülwarme Witterung, welche die Endkonsumenten wenig zum Kochen animiert. Regelmäßige Niederschläge haben gute Feldbestände ermöglicht.
Sachsen - Anhalt
Versandhändler sind weiterhin dabei, Absatz für Restmengen an Lagerkartoffeln aus der Ernte 2020 zu finden. Hier und da gehen Partien in die Schälung, zum Biogasproduzenten oder letztendlich ins Futter. Im Packbereich sind inzwischen Frühkartoffeln aus Niedersachsen präsent. Kommende Woche werden voraussichtlich erste festschalige Frühkartoffeln (ohne Vlies) aus der Börde geliefert. Für diese vorwiegend festkochende Speiseware werden Erzeugerpreise von 48 bis 49 EUR/dt genannt. Im Schälbereich werden weiterhin überwiegend alterntige Knollen verwendet. Das Preisniveau bleibt stabil. Vereinzelt sind bereits geschälte Frühkartoffeln im Angebot. Die Feldbestände haben sich überwiegend gut entwickelt, regional sind die Reihen noch nicht geschlossen. Vielerorts hat es immer mal wieder, teils reichlich, teils aber auch zu wenig, geregnet.
Thüringen
Heimische Abpacker berichten von schwachem Absatz, andernorts von stark schwankender Nachfrage. Inzwischen werden größtenteils deutsche Frühkartoffeln aus der Pfalz abgepackt. Ergänzt wird das Sortiment durch spanische und israelische Frühkartoffelimporte, welche zum Teil langsam auslaufen. Die Feldbestände haben sich gut entwickelt. Vielerorts ist reichlich Regen gefallen. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Niveau der vergangenen Woche. Es werden noch überwiegend alterntige Lagerkartoffeln geschält.
Quelle: MIO-Lallf
Veröffentlichungsdatum: 12. Juli 2021