Der Sommer ist endlich da - und bringt gute Laune und eine positive Lebenseinstellung mit. Ob rückläufige Corona-Zahlen, offene Biergärten, Theater und Museen oder die Fußball-Europameisterschaft - die Stimmung in der Bevölkerung ist so gut wie seit Monaten nicht mehr. Gleichzeitig kehren zum Ende des zweiten Quartals 2021 Themen wie der fortschreitende Klimawandel und die anhaltende weltweite Lebensmittelknappheit wieder auf die politische und gesellschaftliche Agenda zurück.
Wie steht es um das Bewusstsein der Deutschen für Ernährung und Agrarwirtschaft im Langzeittrend? Das zeigt der Food Awareness Index der Rabobank (Zeitraum 29.3. bis 28.6.2021). Grafik © Rabobank Deutschland
Auch die Verbraucher sehnen sich wieder spürbar nach einem klimafreundlicheren Umgang mit unseren Ressourcen. Das spiegelt sich auch in der Entwicklung des Food Awareness Index der Rabobank wider, dem Trendbarometer zum Bewusstsein der Deutschen rund um Landwirtschaft und Lebensmittel: Nach zwischenzeitlichen Tiefphasen im Frühjahr (-5,57 Punkte vom 29.3. bis zum 28.4) stieg er in den letzten zwei Wochen erstmals deutlich um 2,09 Indexpunkte auf einen Wert von 93,41 (Indexstand 100 zum Start am 29.3.2021).
Für den Index wird die Haltung der Verbraucher im Trendverlauf zu diesen vier Fragen ermittelt:
1. Inwieweit stimmen Sie der Aussage zu: "Lebensmittel müssen grundsätzlich teurer werden, damit Bauern eine faire Entlohnung erhalten"? (Kategorie Verantwortungsvolle Produktion)
2. Inwieweit stimmen Sie der Aussage zu: "Mir ist beim Kauf von Lebensmitteln wichtig, dass sie aus der Region stammen"? (Kategorie Effiziente und effektive Lieferketten)
3. Wie häufig müssen Sie Lebensmittel entsorgen, weil sie nicht mehr genießbar sind? (Kategorie Bewusster Konsum)
4. Inwieweit stimmen Sie der Aussage zu: "Mir wäre es wichtig, dass ich mit meinem angelegten Geld etwas Gutes in der Welt bewegen kann"?(Kategorie Banking for Food)
Die Entwicklung zu Frage 1 ist seit dem Frühjahr rückläufig. Nach einer Talfahrt mit bisherigem Tiefstand von 88 Indexpunkten im Juni war es zuletzt wieder mehr Befragten wichtig, mit dem angelegten Geld etwas Gutes in der Welt zu bewirken: Der Wert legte zum Ende des Monats um einen vollen Punkt zu. Insbesondere bei Frage 2 drehte sich die Stimmung nach anfänglicher Flaute ins Positive: Warf man im Frühjahr noch deutlich häufiger Lebensmittel weg, lag das Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln im Juni bei 103 Indexpunkten und damit sogar über dem Startwert. Anders bei Frage 3, wo das Bewusstsein für regionale Lebensmittel nach rückläufiger Entwicklung von März bis Mai erst zum Ende des Quartals wieder durchscheint. Aktueller Stand: 94 Indexpunkte. Auch bei Frage 4 hat sich der Wert seit Mitte Juni wieder erholt und bei knapp 90 Indexpunkten eingependelt.
Wie der Rabobank Food Navigator zeigt, ist das Bewusstsein der Verbraucher für Lebensmittel und Agrarwirtschaft im zweiten Quartal 2021 zwischenzeitlich aus dem Fokus geraten, mit Erholungstendenzen zum Sommer. Spannend bleibt, wie sich weitere aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen - von Lockerungen der Corona-Maßnahmen, einem wieder stärkeren Interesse am Klimaschutz bis hin zur Bundestagswahl - auswirken werden
Quelle: Ots/Rabobank Deutschland
Veröffentlichungsdatum: 13. Juli 2021