Die Gesamtkartoffelanbaufläche innerhalb der NEPG-Zone (EU-04) hat um 4,7% abgenommen. Die Kartoffelfläche in der EU-04 verringerte sich von 522.300 ha auf 497.700 ha (-24.600 ha). Es gab einen Rückgang in allen Ländern, aber am größten war er in Belgien und den Niederlanden, die in den letzten Jahren die größte Flächenzunahme hatten und auch die einzigen mit einer kleineren Fläche als der Fünfjahresdurchschnitt sind (siehe Grafik).
Grafik © NEPG
Das ist ein historisches Ereignis, weil die Fläche gewöhnlich in den letzten 2 Jahrzehnten jedes Jahr zugenommen hat... Dennoch ist es eher die Produktion pro Hektar (ha) als die Kartoffelfläche, was die Gesamternte 2021 ausmachen wird.
Zweite Hälfte der Saison 2020/21 durch einige Händler gekennzeichnet, die zu höheren Preisen als die Belgapom-Quotierung kaufen
In einigen Ländern, vor allem Frankreich und Belgien, bemerken die Erzeuger, dass während der letzten 3 oder 4 Monate einige Händler zu höheren Preisen kauften als die Freitags-Quotierung von Belgapom, um sie dann an Verbarbeiter zu liefern, die nicht auf dem Markt waren.
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Noch viele Unbekannte
Seien es die Frühsorten oder der Hauptertrag, die Liste der Unbekannten ist noch beträchtlich. Bezüglich der Frühsorten Kartoffeln könnte der kräftige Regen der letzten Wochen eine ausreichend schnelle Bildung von Trockenmasse in den Knollen verhindern. Das könnte zu einigen Verzögerungen bei den Lieferverträgen führen. Und für die letzten alten Kartoffeln des Ertrages 2020 etwas Luft geben.
In allen Ländern haben die Kartoffelpflanzen viele Blätter entwickelt, aber die Knollen sind viel kleiner als der Durchschnitt. „Viel Kraut, kleine Knollen“ ist einer Bemerkung, die oft zu hören ist. Die Knollenausbildung der Hauptertragssorten scheint höher zu sein, als es in den letzten 3 oder 4 Jahren der Fall war. Eine höhere Knollenzahl ist gewöhnlich ein Versprechen für eine potentiell gute Ernte, aber natürlich braucht es Wasser im August und September, um all die Knollen zu füllen und dick werden zu lassen. Sollten wir eine Hitzewelle und / oder eine Trockenheit bekommen, können die Hauptertragssorten viel rascher betroffen sein, als es in den letzten Jahren der Fall war, weil die Pflanzen nicht viele Wurzeln gebildet haben.
Höhere Produktionskosten und neue Herausforderungen
Die Produktionskosten für die Saison 2021/22 summieren sich bereits: höhere Kosten für Sprühmittel gegen Braunfäule (und anderes!), höhere Energiekosten (Diesel und Elektrizität), höhere Preise für Dünger (Flüssigstickstoff verzeichnete in ein paar Monaten eine Preisverdoppelung). Ganz zu schweigen von allem, was mit Gebäuden zu tun hat: Isoliermaterial, Beton, Stahl und Holz sind enorm angestiegen.
Die Erzeuger sind sich der neuen Herausforderungen auch sehr bewusst: nachhaltigere und robustere Sorten sind notwendig, sei es eine höhere Braunfäuleresistenz oder höhere Trockenheits- und Hitzetoleranz. Sorten, die weniger Dünger brauchen und stickstoffeffizienter sind, wenden auch benötigt!
Quelle: NEPG
Veröffentlichungsdatum: 13. Juli 2021