Ein kaltes und in weiten Bereichen nasses Frühjahr haben Spuren in der Entwicklung der Zwiebelbestände in den nördlichen Anbauregionen Europas hinterlassen. Ganz anders sieht die Situation in Südeuropa aus. Im großen Produktionsland Spanien waren die Bedingungen weitgehend ideal.
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Europa ist eine bedeutende Anbauregion für Zwiebeln mit wichtigen Beziehungen in die ganze Welt. Die nationalen Zwiebelmärkte haben ihre individuellen Eigenheiten, aber es finden sich auch viele Gemeinsamkeiten. Doch vor allem sind sie eng miteinander verknüpft. Dies wurde erneut auf dem diesjährigen Mid-Summer Meeting der Fachgruppe Euronion deutlich, das von der AMI mitgestaltet wird. Vertreter aus wichtigen zwiebelproduzierenden Ländern berichteten über die Entwicklung der Bestände zum Saisonbeginn.
In den nordeuropäischen Anbauregionen steht im Juli die Ernte der frühen Zwiebeln an, die aus überwinterten Saatzwiebeln bzw. Steckzwiebeln besteht. Diese hat in diesem Jahr nahezu überall etwas verzögert eingesetzt. Die Erträge dieser frühen Zwiebeln werden jedoch meist als normal, zum Teil aber auch als sehr gut bezeichnet. Auch die folgenden Sommersaatzwiebeln sind oft verspätet. Zum Teil wurden die Anbauflächen deutlich ausgeweitet. Dies trifft für Deutschland und die Niederlande zu. Ein leichtes Plus hat es in Dänemark gegeben, in Frankreich sollen die Flächen stabil geblieben sein.
Niedriges Preisniveau in Spanien
In Spanien sind die Anbauflächen zurückgefahren worden, allerdings waren die Erträge bisher aufgrund der günstigen Witterungsbedingungen hoch. Dies und die schwache Nachfrage aus dem Bereich der Außer-Haus-Verpflegung erklärt das aktuell niedrige Preisniveau. Da Spanien einen guten Teil seiner Zwiebeln exportiert, hat die Preissituation Auswirkungen auf die neue Ernte anderer Länder. Dies bekommt aktuell vor allem Frankreich zu spüren. Die Situation in Italien ist schwer einschätzbar, da sehr viele regionale Sorten in diversen Anbauregionen produziert werden. Relativ pessimistisch wird die Ertragslage bei Zwiebeln in Polen eingeschätzt. Dort sollen nach schlechtem Auflauf in größerem Umfang Flächen umgebrochen worden sein. Die Entwicklung der Sommersaatzwiebeln ist dort noch sehr verzögert.
Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 15.07.2021)
Veröffentlichungsdatum: 19. Juli 2021