Seit Jahren bereichern die Kirschen das saisonale Obst- und Gemüsesortiment aus dem Vinschgau und sind bei den Kunden über die Landesgrenzen hinaus beliebt. Die heurige Kirschenernte hat soeben begonnen. Die Verarbeitung und Vermarktung der Vinschger Kirschen erfolgt zentral in einer innovativen Sortier- und Verpackungsanlage in Laas.
"Val Venosta - Ciliegie di Montagna". Foto © VIP, dem Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse
"Kirschen aus den Bergen"
Im Vinschgau wachsen nicht nur Äpfel. Die Mitgliedsbauern von VIP, dem Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse, widmen sich bereits seit einigen Jahren auch dem Anbau von saisonalen Produkten. Neben den Marillen, Erdbeeren und Blumenkohl sind die Kirschen ein wichtiger und beliebter Bestandteil des saisonalen Sortiments aus dem Vinschgau.
Die Kirschen, vorwiegend die Sorten Kordia und Regina, reifen in den Höhenlagen zwischen 600 und 1.300 Metern heran. Die dortigen klimatischen Bedingungen tragen positiv zur guten Entwicklung der äußeren und inneren Qualität der Kirschen bei: So punkten die Vinschger Kirschen mit intensiver Süße in Kombination mit erfrischender Säure, einem saftigen Fruchtfleisch und knackiger Konsistenz.
Letztes Jahr haben die Bauern der verschiedenen Vinschger Mitgliedsgenossenschaften der VIP rund 500 Tonnen Kirschen geerntet und angeliefert. „Leider haben in diesem Jahr die kalten Frostnächte im Frühjahr ihre Spuren hinterlassen. Nur durch den Einsatz von aufwändigen Frostschutzmaßnahmen konnte ein guter Teil der Kirschernte gerettet werden und es werden nur geringe Mengeneinbußen erwartet“, erläutert Reinhard Ladurner, Verkaufsverantwortlicher Kirschen bei VIP und Geschäftsführer der OG Alpe in Laas. Spielt das Wetter optimal mit, können auf der derzeitigen Anbaufläche im Vinschgau normalerweise bis zu 600-700 Tonnen Kirschen geerntet werden.
Innovative Sortier- und Verpackungsanlage
Sortiert und verkaufsfertig gemacht werden die Kirschen seit einigen Jahren in der Genossenschaft ALPE in Laas. Bereits im Jahr 2015 stellte der Verwaltungsrat der VIP nämlich die strategischen Weichen für die Weiterentwicklung des Kirschenanbaus im Vinschgau: Er entschied, ein gemeinsames Verarbeitungszentrum für die Vinschger Kirschen zu erreichten und zeigte damit große Weitsicht.
Reinhard Ladurner ist Verkaufsverantwortlicher Kirschen bei VIP und Geschäftsführer der OG Alpe in Laas. Foto © VIP/OG Alpe in Laas
Seit 2016 erfolgt somit die zentrale Verarbeitung und Vermarktung der Kirschen in der ALPE und dies nach modernsten Verfahren. „Mit einer innovativen Sortier- und Verpackungsanlage für Kirschen gelingt es uns, den gesamten Verarbeitungsprozess zu automatisieren und zu optimieren. Die angelieferten Kirschen werden nach Qualität, Größe, Farbe und inneren Qualitäten selektiv sortiert“, informiert Reinhard Ladurner. Auf ihrem Weg über die schmalen Wasserbahnen passieren die Kirschen ein Qualitätslesesystem, das jede einzelne Kirsche eingehend prüft. Am Ende der Reise verlassen die Kirschen verkaufsfertig verpackt die Sortieranlage. Damit werden einerseits die Bauern bei der Ernte entlastet, andererseits kann VIP somit gezielt die individuellen Kundenwünsche erfüllen und die Wertschöpfung steigern.
Die Kirschen aus dem Vinschgau werden zu 90% auf dem italienischen Markt unter der Marke „Val Venosta - Ciliegie di Montagna“ in Kombination mit dem Qualitätszeichen Südtirol über den Großhandel, die Supermärkte und den Lebensmittel-Einzelhandel verkauft. Rund 10% der Vinschger Kirschen werden hingegen exportiert und im Ausland genossen.
Quelle: Raiffeisenverband Südtirol / VIP-Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse
Veröffentlichungsdatum: 19. Juli 2021