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Hochwasser NRW: Überall sinken die Pegelstände, für Entwarnung aber definitiv zu früh

Umweltministerin Heinen-Esser: Akute Hilfe ist weiterhin Gebot der Stunde

An allen Messstellen fallen die Wasserstände. Aktuell überschreitet keiner der insgesamt 175 Pegel mehr einen Wert, bei denen weitere größere Überflutungen bebauter Gebiete drohen. An drei Pegeln an der Rur (Altenburg, Jülich und Zerkall) besteht weiterhin die Gefahr der Überflutung einzelner Grundstücke. An zwei Pegeln (Stah/Rur und Bliesheim/Erft) sind weitere Überflutungen land- und forstwirtschaftlicher Flächen oder Verkehrsbehinderungen weiterhin nicht auszuschließen.

Bildquelle: Shutterstock.com Wasser

Aus meteorologischer und hydrologischer Sicht sind keine weiteren Verschärfungen zu erwarten

"Aber für Entwarnungen ist es definitiv noch zu früh. Akute Hilfe ist weiterhin das Gebot der Stunde, die Abwehr weiterer Gefahren für Leib und Leben. In der Folge gilt es die Hochwasser-Katastrophe mit Kommunen und Wasserverbänden zu analysieren, wo in der Vorsorge nachgesteuert werden kann und muss", so Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. Aus meteorologischer und hydrologischer Sicht seien keine weiteren Verschärfungen zu erwarten.

Auch die Lage an den Talsperren entspannt sich

Nach dem Stauanlagenverzeichnis gibt es 64 Talsperren in Nordrhein-Westfalen, die als Stauanlagen in Aufsicht der Bezirksregierungen sind. Teils besteht noch erhöhter Zufluss, aber keine Talsperre entlastet mehr über die Hochwasserentlastung.

Schadensausmaß noch nicht abzusehen

Zahlreiche Menschen sind ums Leben gekommen, vielerorts sind Infrastruktur und Gebäude zerstört. Das Schadensausmaß ist derzeit noch nicht abzusehen. Das flächendeckende Hochwasser hat auch massive Folgen für die Landwirtschaft, Tiere sind verendet, Ernteausfälle sind absehbar. Ministerin Heinen-Esser hat heute unter anderem mit den Landwirtschaftsverbänden und der Landwirtschaftskammer zur Betroffenheit gesprochen. Für eine verlässliche Schätzung ist es noch zu früh.

Trinkwasserversorgung nicht gefährdet

Auch über Umweltschäden werden sich die Behörden erst in den kommenden Tagen und Wochen einen Überblick verschaffen können. Aufgrund der Hochwassersituation ist davon auszugehen, dass es in zahlreichen Gewässern zu Schadstoffeinträgen gekommen ist und kommen wird. Von zentraler Bedeutung ist die Sicherheit der Trinkwasserversorgung. Hier sind bisher keine Gefährdungen bekannt. Die für die Information der Wasserversorger wichtigen Messstationen am Rhein und auch die Messstation Hattingen an der Ruhr sind weiterhin in Betrieb und laufen störungsfrei. Die Wasserversorger werden über Befunde des LANUV über den Warn- und Alarmplan ständig informiert und können rechtzeitig entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Weitere Informationen.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen

Veröffentlichungsdatum: 20. Juli 2021