Der Bedarf an packfähiger Speiseware wird derzeit überwiegend aus Niedersachsen, der Pfalz und Sachsen-Anhalt gedeckt. Die Packbetriebe beziehen zunehmend Speiseware aus dem Vertragsanbau im nahen Umfeld.
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Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 30 KW 2021 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
Der Anteil früher Pfälzer Speiseware geht zurück, teils sind zuletzt nur noch mehlig kochende Sortentypen aus der Pfalz bezogen worden. In Sachsen ist heimische Ware zum Teil noch lange nicht festschalig. Die großen Regenmengen in den vergangenen Wochen haben zunächst für spätes Pflanzen und nun für spätes Abreifen gesorgt. Es gibt Schläge, welche infolge von starkem Befall mit Phytophthora aufgegeben werden müssen. Eine zeitnahe Bekämpfung war durch eine hohe Vernässung der Flächen nicht möglich gewesen. Andernorts sind die Kartoffelpflanzen auf sandigen Böden deutlich aufgehellt, Starkregenfälle haben vermutlich die Nährstoffe ausgewaschen. Zumindest bei den frühen Sorten wird bei guter Blattentwicklung vielerorts von schwachem Knollenansatz berichtet.
Die Bezugspreise für Packer sind im Vergleich zur Vorwoche um weitere 4 EUR/dt zurückgegangen. Ab Station Hannover werden in dieser Woche 38 EUR/dt für vorwiegend festkochende Speiseware notiert. Mehlig kochende und festkochende Knollen kosten 40 EUR/dt. Im Vorjahr wurden in der letzten Juliwoche 12 EUR/dt weniger gezahlt. Mit steigendem Angebot aus anderen Anbaugebieten geben die Preise zügig nach. Dazu kommt vielerorts ein sehr ruhiger Absatz im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern. Ferienzeit und schwülwarme Temperaturen dämpften vermutlich das Kochen am heimischen Herd. Nur in der Küstenregion wird durch den Urlauberzustrom von guter Nachfrage berichtet. Die aktuelle Wetterlage (Gewitterluft) mit hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit ist für die Haltbarkeit der Knollen auf dem Weg vom Abpacker zum Handel und häufig auch in den Verkaufsstellen problematisch. Da sind Kühlzellen, über die der Lebensmitteleinzelhandel teilweise verfügt, die Rettung.
Es werden nach wie vor Lagerkartoffeln aus der Ernte 2020 geschält. Der Anteil der Betriebe, welche Frühkartoffeln schälen, nimmt jedoch stetig zu. Teils werden hofeigene frühe Knollen genutzt. Das Preisniveau für rohe und gedämpfte Schälkartoffeln verharrt überwiegend auf dem Vorwochenniveau. Vielerorts ist Ferienzeit, sodass Großküchen geschlossen sind. Entsprechend gering ist die Nachfrage nach Schälkartoffeln.
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Quelle: MIO-Lallf
Veröffentlichungsdatum: 04. August 2021