Es ist keine Überraschung: Eindringlich warnt der Weltklimarat IPCC, dass die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht erreichbar sind, wenn nicht sofort und mit starken Maßnahmen gehandelt wird. Die aktuellen Ereignisse – Brände in Südeuropa, Fluten in Deutschland und Belgien, eine Hungerkatastrophe in Madagaskar nach Jahren der Dürre – geben einen düsteren Ausblick darauf, was uns erwarten könnte.
Publikation des IPCC-Berichts: Fairtrade fordet globale Klimagerechtigkeit und einen Fairen Aufbruch
Die Klimakrise trifft die am stärksten, die keine Rücklagen haben, die für ihren Lebensunterhalt auf ihre Ernten angewiesen sind und nicht auf Unterstützung des Staates hoffen können. So sind schon heute viele Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Anbauländern des globalen Südens von der Klimakrise betroffen. Um ihnen eine sichere Zukunft zu ermöglichen, ist eine Transformation hin zu einem globalen fairen Handel gefragt, denn Klimagerechtigkeit, Klimaschutz und fairer Handel sind eng verknüpft.
Kaffeekonsum auf der Kippe?
Beispiel Kaffee: Brasilien, eines der größten Kaffeeproduzierenden Länder der Welt, erlebt zunehmende Dürren, zuletzt Anfang des Jahres. Vor wenigen Wochen richtete Frost starke Schäden in den Kaffeeanbaugebiete an, sodass mit Ernteeinbrüchen zu rechnen ist.
Auch andere Kaffeeanbauregionen sind immer öfter von Extremwetterereignissen, von neuen Pflanzen- oder Schädlingsarten betroffen. Manche Anbauflächen werden sich in Zukunft schlicht nicht mehr für den Kaffeeanbau eignen und ein „Umsiedeln“ ist nicht überall möglich oder erwünscht, wenn beispielsweise Naturwälder dafür weichen müssten. Deshalb ist es wichtig, Kleinbauernfamilien zu unterstützen, ihre Resilienz zu stärken, Diversifizierung und Artenvielfalt zu fördern.
Kontra Klimakrise: Fairtrade unterstützt auf verschiedenen Ebenen
Fairtrade setzt auf verschiedenen Ebenen an: Einerseits bieten der Mindestpreis und die Prämie Stabilität bei volatilen Preisen – nach oben offen, ist der Mindestpreis wie ein Sicherheitsnetz, wenn der Kaffeepreis am Weltmarkt nach unten fällt. Der zusätzliche Aufschlag – die Prämie – dient Anschaffungen und Investitionen, die von den Bauern als besonderes wichtig betrachtet werden.
Fairtrade-Kaffeeorganisationen profitieren von Trainings und Beratung durch die örtlichen Produzentennetzwerke, etwa zu Themen wie ressourcenschonendem Anbau, Bodenfruchtbarkeit, oder der Umstellung auf Kaffeeanbau unter Schattenbäumen.
Mit verschiedenen Partnern setzt Fairtrade immer wieder Projekte um, um den Menschen vor Ort Wissen und Techniken an die Hand zu geben, damit sie gezielt negative Klimafolgen bekämpfen und Maßnahmen für einen nachhaltige und zukunftsfähigen Anbau sichern. (Weiterführende Infos im Anschluss an diese Meldung)
Fairer Aufbruch – Jetzt! - Neuer Bundestag muss öko-soziale Transformation starten
Nicht nur in den Anbauländern, auch hierzulande ist Fairtrade aktiv. Denn jenseits von freiwilligen Initiativen müssen endlich politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die einen fairen und nachhaltigen Handel zur Norm machen. Der IPCC-Bericht zeigt in aller Deutlichkeit: Die Klimakrise ist menschengemacht. Jetzt ist es an uns, alles Menschenmögliche zu bewegen, um die Auswirkungen zu begrenzen – weltweit.
Der nächste Bundestag könnte für einen „Klima-Wendepunkt“ in Deutschland sorgen, falls Politiker*innen mutige Entscheidungen für eine öko-soziale Transformation treffen.
Gemeinsam mit Forum Fairer Handel und Weltladen-Dachverband fordert Fairtrade Deutschland: #FairerAufbruch nach der Bundestagswahl!
Quelle: TransFair - Fairtrade Deutschland
Veröffentlichungsdatum: 10. August 2021