Kartoffeln sind lecker, gesund und in der Küche vielseitig einsetzbar - ob als Hauptgericht oder als Beilage. Etwa die Hälfte der deutschen Kartoffelernte stammt aus Niedersachsen. Um sich einen Überblick über die Belastungssituation der Kartoffeln mit Pflanzenschutzmitteln zu verschaffen untersucht das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES jährlich Kartoffelproben.
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Fazit
Die Ergebnisse bestätigen die Untersuchungen aus vorangegangenen Jahren (2019, 2018, 2017, 2016), wonach es sich bei Kartoffeln um ein Erzeugnis handelt, das vor allem Rückstände von Chlorpropham und Propamocarb enthält. Es wurden Kartoffeln untersucht, die zum Direktverzehr und zur Weiterverarbeitung vorgesehen waren. Insgesamt zählt die Kartoffel zu den vergleichsweise gering mit Pflanzenschutzmitteln belasteten Erzeugnissen.
Untersuchung des LAVES
Um sich einen Überblick über die Belastungssituation der Kartoffeln mit Pflanzenschutzmitteln (PSM) zu verschaffen, hat das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg im Jahr 2020 insgesamt 58 Kartoffelproben untersucht, darunter sieben Proben aus biologischem Landbau. 24 Proben kamen von niedersächsischen Erzeugern.
In insgesamt 26 Proben (45 Prozent), davon 17 Proben aus Deutschland, in allen vier Proben aus Israel, in den zwei Proben aus Frankreich, in zwei Proben aus Spanien und in einer Probe aus Ägypten wurden Pflanzenschutzmittrückstände nachgewiesen.
32 Proben, darunter alle sieben Proben aus ökologischem Anbau, waren rückstandsfrei.
Wie auch im vergangenen Jahr wurden die Wirkstoffe Propamocarb (vierzehnmal) und Chlorpropham (zehnmal) am häufigsten nachgewiesen. Die Zulassung des keimhemmenden Mittels Chlorpropham in der EU endete am 31. Juli 2019; der Wirkstoff durfte jedoch noch bis zum 8. Oktober 2020 aufgebraucht werden. Höchstgehaltsüberschreitungen oder Verstöße gegen Kennzeichnungs- beziehungsweise Kenntlichmachungsvorschriften wurden keine festgestellt.
Tolle Knolle – eine vielseitige Knolle
Die Kartoffel, in Teilen Deutschlands auch als Erdapfel bezeichnet. Jährlich werden weltweit über 370 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. Der Pro-Kopf-Verbrauch in deutschen Haushalten liegt bei circa 60 Kilogramm pro Jahr. Gerichte wie Pommes Frites, Kartoffelpuffer, Kartoffelpüree, Bratkartoffeln und Bauernfrühstück sind nur einige Beispiele, warum die Knolle für viele unentbehrlich ist. Geschätzt wird die Kartoffel aber auch wegen Ihrer gesunden Eigenschaften. Sie hat einen vergleichsweise hohen Gehalt an Kohlenhydraten und macht deshalb lange satt. Außerdem liefert die Kartoffel wichtige Vitamine sowie Mineralstoffe und enthält kaum Fett.
Quelle: LAVES Niedersachsen
Veröffentlichungsdatum: 19. August 2021