Neben Apfel, Birne, Kirsche, Erdbeere und Rubus wurde auch das 'Netzwerk Pflaume' als Bestandteil der DGO etabliert. Nach Schließung des Fachbereichs Obstbau inkl. der zugehörigen Flächen an der TUM-Weihenstephan übernimmt nun das Institut für Gartenbau der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) auf seinen Flächen die Erhaltung alter Zwetschgen-Sorten.
Blick auf die Zwetschgenanlage vor dem Austrieb (erstes Pflanzjahr). Foto © Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Ein Auswahlkriterium zur Aufnahme in die DGO ist der Anbau von Sorten mit soziokulturellem, lokalem oder historischem Bezug zu Deutschland. Ein weiteres Kriterium der Sortenwahl sind wichtige obstbauliche Merkmalen wie zum Beispiel Resistenzen.
Bislang wurden 32 Sorten in Weihenstephan erfolgreich veredelt und aufgepflanzt. Darunter finden sich seltene Sorten wie 'Kaiserin vom Balkan', 'Kandeler Zuckerzwetsche' oder 'Damascener Mindelheim'. Langfristig soll die Sammlung erweitert werden.
Wie auf den Abbildungen zu sehen erhält jeder Baum in der Sammlung eine Nummer und wird einer pomologischen und molekulargenetischen Sortenprüfung unterzogen. Dies dient dazu, um sicherzustellen, dass sich ausschließlich sortenechtes Pflanzmaterial in der Sammlung befindet.
Die Notwendigkeit, alte Obstarten zu erhalten, ist nicht neu. Viele Einrichtungen und Organisationen haben sich dieser Aufgabe angenommen und unterhalten Sammlungen alter Obstsorten. Bisher lief dies jedoch weitgehend unabhängig voneinander und es fehlte eine zentrale Koordination, um den Anbau aller erhaltungswürdigen Sorten im gleichen Maße zu gewährleisten.
2008 wurde deshalb die Deutsche Genbank Obst (DGO) gegründet, um die genetischen Ressourcen in Deutschland langfristig und effizient zu sichern und diese für Forschung und Züchtung nutzbar zu erhalten. Das Julius Kühn-Institut (JKI) koordiniert dieses Netzwerk im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) am Standort Dresden Pillnitz.
Quelle: HSWT
Veröffentlichungsdatum: 08. September 2021