Vor Beginn der heimischen Einlagerungsperiode wurde von recht zufriedenstellenden Erträgen berichtet d.h. die Ernteerwartung trotz regional massiver Hagelereignisse als durchaus positiv beschrieben. Von überdurchschnittlichen Ergebnissen in den Spätgebieten Ober- und Niederösterreichs bis zu unter 30 t/ha in den Trockengebieten des Weinviertels scheint heuer alles dabei zu sein.
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Dies geht aus dem Agrarmarkt Austria "Marktbericht Obst und Gemüse - August 2021" hervor.
Qualitätsprobleme und Schädlingsdruck durch Fäulnis, Zwiewuchs, Hohlherzigkeit und Drahtwurm könnten allerdings die Lagerfähigkeit und damit den Netto- Output nachhaltig dezimieren. Die niederösterreichischen Anschlusssorten wurden im August mit durchschnittlich 20,00 EUR/dt auf ansprechenden Niveau bewertet.
Die hitzebedingt schwachen Erträge in Osteuropa und den Balkanländern könnten heuer mehr Türen für Kartoffelexporte heimischen Ursprungs öffnen.
Die Gesamtproduktion der größten westeuropäischen Produzentenländer (PL, DE, BE, NL) für Speisekartoffeln wird voraussichtlich rund 22,4 Mio.t betragen (497.700 ha). Dies ist weniger als letztes Jahr und hauptsächlich der reduzierten Anbaufläche (- 4,6 % z.VJ.) geschuldet, liegt aber dennoch annähernd auf dem 5-Jahres-Durchschnitt.
Wie in Österreich gibt es noch viele Unsicherheiten betreffend Qualität (Fäulnis, Hohlherzigkeit, Wachstumsrisse etc.) sowie Erntebedingungen und Lagerfähigkeit. Es wird mit einer relativ großen Differenz zwischen Brutto-und Nettoertrag gerechnet.
Mit den Qualitätsproblemen und einer fraglichen Eignung für die Lagerhaltung könnte die mittelfristige Perspektive durchaus für steigende Rohstoffpreise (Pommes & Co) sorgen. Die Kursbewegungen der EEX (European Processing Potatoe Futures) deuten dies bereits an. Aktuell lag der höchste Kurs für den April 22 - Kontrakt bei 19,50 Euro/dt (Stand 21.09).
Quelle: AMA-Marktbericht Obst und Gemüse - August 2021
Veröffentlichungsdatum: 29. September 2021