Zum Auftakt der weltgrößten Ernährungsmesse ANUGA hat die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) gemeinsam mit Innova Market Insights die Studie "Nachhaltigkeitstrends in der Ernährungsindustrie 2021" vorgestellt.
Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der BVE. Foto © BVE
Dabei hob Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der BVE hervor, dass Nachhaltigkeit für die Ernährungsindustrie kein Trendthema ist, sondern im ureigenen Interesse der Branche liegt. "Unsere Studie zeigt, wie vielfältig und innovativ die deutschen Unternehmen an das Thema Nachhaltigkeit herangehen und mit vielen verschiedenen Facetten umsetzen - von neuen Rohstoffen, über höhere ethische Ansprüche bis hin zu technologischen Ansätzen ist alles dabei."
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Nachhaltigkeit längst ein wesentlicher Treiber für Qualität und Innovation und damit auch ein wichtiger Faktor für mehr Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen am Standort Deutschland ist. So hat etwa die Produktion von pflanzenbasierte Fleischalternativen von 2019 auf 2020 um 39% zugenommen: Von 60.000 Tonnen stieg die Produktion auf über 80.000 Tonnen mit einem Wert von 375 Mio. Euro. Neben dem reinen Mengenzuwachs nahm auch die Vielfalt zu: Zwischen 2017 und 2020 wuchs die Anzahl von Produktneuheiten im Bereich Fleischersatz in Deutschland jährlich um rund 8 Prozent. Noch dynamischer entwickelte sich der Markt für Milchersatzprodukte.
Doch auch Fleisch wird weiterhin auf hohem Niveau konsumiert. Der jährliche Produktionswert von Fleisch und Fleischerzeugnissen ist einhundert Mal größer als der von Fleischersatzprodukten und machte im Jahr 2020 rund 38,6 Milliarden Euro aus.
Doch auch der Fleischkonsum hat sich verändert und wird nachhaltiger. Seit 2017 werden immer mehr Fleischprodukte eingeführt, die zusätzliche Nachhaltigkeitseigenschaften gegenüber konventionellen Produkten ausloben. Im Vergleich zu 2016 hat sich das Angebot von Produkten, die gesteigerten ethischen Ansprüchen entsprechen, nahezu verdreifacht.
Eine dynamische Entwicklung lässt sich auch bei Lebensmittelverpackungen beobachten. Die Forderung nach weniger Verpackungsmaterial hat dazu geführt, dass Verpackungen zunehmend intelligenter werden, Recycling eine immer größere Rolle spielt und alternative Materialien eingesetzt werden, um die natürlichen Ressourcen zu schonen.
Laut Studie nimmt auch das Informationsbedürfnis immer weiter zu.
Im Wechselspiel von Angebot und Nachfrage reagieren die Lebensmittelhersteller in Deutschland wie weltweit auf den Wunsch nach mehr Informationen mit einer Transparenzoffensive von zusätzlichen Angaben und Kennzeichnungen auf den Verpackungen, QR- und Tracking-Codes mit weiterführenden Informationen und ausführlichen Angaben auf den Webseiten.
"Diese Entwicklung zeigt, wie sehr der derzeitige Umbau unserer Branche auf Erfindergeist und Technologie basiert und dass dabei stante pede auf die Bedürfnisse der Verbraucher reagiert wird. Denn nur dann, wenn sich das Mehr an Nachhaltigkeit für alle Beteiligten auszahlt, können diese Produkte auch langfristig am Markt bestehen", sagt Christoph Minhoff. "Nachhaltigkeit soll nicht negativ aufgefasst werden, indem sie mit Verzicht, Einschränkungen oder Rückschritten einhergehen. Die deutsche Ernährungsindustrie möchte stattdessen erreichen, dass die natürlichen Ressourcen geschont werden, aber die Freude am Essen und am Genuss erhalten bleiben."
Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie ist gemeinsam mit dem Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels und dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband ideeller Träger der Allgemeinen Nahrungs- und Genussmittel-Ausstellung. Die Anuga, gilt als weltgrößte Fachmesse der Ernährungswirtschaft und Nahrungsmittelindustrie.
Die BVE betreibt gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung du Landwirtschaft einen Messestand in der Halle 10.2 / Stand A040 und zeigt dort unter dem Motto "So schmeckt die Zukunft" innovative Ansätze für mehr Nachhaltigkeit in der Ernährungsindustrie
Die Studie steht hier zum Download bereit: www.bve-online.de
Quelle: BVE
Veröffentlichungsdatum: 13. Oktober 2021