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Italien: OI Pera bestätigt großes Produktionsdefizit von bis zu 83%

Mitte Oktober gehen die Beiträge der wichtigsten Birnensorten zu Ende und es ist somit möglich, eine Art finale Bilanz 2021 für die italienischen Produktionen zu erstellen. OI Pera gab anlässlich des Koordinationskomitees (Comitato di Coordinamento) am 8. Oktober die Aktualisierung der Produktionen bezüglich der Region Emilia-Romagna heraus, die bei der Anbaufläche fast 70% der nationalen Produktion repräsentiert, während auf die Verarbeitung der Daten auch für die anderen Regionen Italiens noch gewartet wird.

Bildquelle: Shutterstock.com Birnen
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Nach zwei Jahren ist es, was die Produktion von 2019 und 2020 und dieses Jahr betrifft, gelinde gesagt katastrophal. Dieses Jahr müssen sie mit einer Produktion zurechtkommen, die auf einem neuen Allzeittief ist, berichtete CSO Italy.

„Leider wurden, wie erwartet, die Vorhersagen, die Anfang Juli gemacht worden sind, von den hereinkommenden Produktlieferungen und in einigen Fällen in der Tat mit einer Verschlechterung gegenüber den erwarteten Mengen bestätigt“, sagte Gianni Amidei, Präsident von OI Pera.

Gianni Amidei, Präsident von OI Pera Foto © CSO Italy
Gianni Amidei, Präsident von OI Pera Foto © CSO Italy

Der Frost Ende März/Anfang April erwies sich als außergewöhnlich schädlich für Birnen und für alle Sorten.

In Emilia-Romagna steht Abate Fetel nach den neusten Schätzungen bei knapp über 40.000 Tonnen, 78% weniger als das bereits vorhandene Defizit 2020 und 83% im Vergleich mit dem letzten Jahr, das als „normal“ definiert wird, also das Jahr 2018.

Die Sorte Kaiser zeigt auch ähnliche Abweichungen, die für 2020 bei 78% und für 2018 bei 81% stehen. Für die frühesten Sorten scheinen die Unterschiede im Vergleich zu den Vorjahren weniger schwer zu sein, aber noch immer sehr signifikant: Santa Maria hat 44% weniger als 2020 und 50% als 2018, William BC 54% gegenüber 2020 und 60% gegenüber 2018, Max Red Bartlett 52% gegenüber 2020 und 54% gegenüber 2018. Die Produktion von Conference hat 61% weniger als 2020 und 70% gegenüber 2018 abgenommen.

Erzeuger brauchen Vertrauen in die Zukunft

„Zusätzlich zu dem bekannten Frostschaden wurde dieser bedeutende Rückgang auch durch den Verlust an Flächen verursacht, insbesondere bei einigen Sorten wie Conference, Abate, Kaiser und Decana, aber dieses Jahr auch durch die braune marmorierte Baumwanze und die asiatischen Wanze sowie Trockenheit“, sagte Amidei weiter.

Die Qualität ist prozentual geringer als in den letzten Jahren für alle Sorten, selbst bei einem Vergleich mit vorhergehenden Jahrgängen gibt es prozentual keine großen Unterschiede, die Größen sind im Allgemeinen ähnlich wie jene normaler Jahrgänge, allerdings kleiner als 2020. Bei Abbot sind die Größen sehr ähnlich verteilt wie letztes Jahr.

„Heute ist die gefährliche Situation von dem Standpunkt der Produktion aus betrachtet sehr kritisch, mit Verlusten, die sogar ein brillanter Markt nicht wiederherstellen können wird. Die produktive Welt, die bei OI Pera am Tisch sitzt, macht eine riesige Forschungsanstrengung, um neue Verteidigungsmethoden zu finden und die Produktionsmethoden besser an die Pflanzenschutzprobleme, aber auch an die Klimaveränderung anzupassen. Die Region hat ein neues Programm für ländliche Entwicklung erstellt, um zu helfen, uns gegen die Kälte zu schützen, aber leider sind wir noch weit von den Finden von Mitteln gegen die Wanzen entfernt. Wir brauchen somit dringend Finanzhilfe, um den Birnenerzeugern Vertrauen in die Zukunft des Sektors zu geben“, sagte Amidei abschließend.

Quelle: CSO Italy - www.csoservizi.com

Veröffentlichungsdatum: 20. Oktober 2021