Die ZEIT-Redakteurin Anne Kunze stellt in ihrem Artikel vom 18. November 2021, DIE ZEIT No. 47 DOSSIER „Die Bio-Lüge“, das gesamte System der Produktion von ökologischen Lebensmitteln in Frage und unterstellt ihm Lügen und Kontrollversagen. In der Vorankündigung zum Artikel spricht sie sogar – noch plakativer – von systematischem „Panschen und Tricksen“ von Bio-Betrieben.
Bio ist der am strengsten kontrollierte Teil der Land- und Lebensmittelwirtschaft
„Bio-Lebensmittel stehen für ein Versprechen: Sie sollen gesünder sein, die Umwelt schützen und dem Wohl der Tiere dienen“, beginnt Kunze ihren Artikel. Und in der Tat, dieses Versprechen erfüllen Bio-Lebensmittel in aller Regel. Dort, wo sie das nicht tun, decken Bio-Kontrollen Verstöße auf. Aus solchen Kontrollberichten zitiert die Redakteurin einzelne Verstöße (die also entdeckt wurden!), um daraus ein generelles Kontrollversagen abzuleiten. Zudem mischt sie Unterstellungen, Einzelmeinungen und ihre subjektiven Erwartungen zu ihrem Narrativ von der großen „Bio-Lüge“.
50.000 Bio-Betriebe aus Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel grundsätzlich zu diskreditieren, das ist absolut unangemessen“, sagt Peter Röhrig, geschäftsführender Vorstand des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Bio ist der am strengsten kontrollierte Teil der Land- und Lebensmittelwirtschaft. Röhrig betont: „Wer so engmaschig kontrolliert, findet Abweichungen, die natürlich auch sanktioniert werden.“ Im Schnitt werden Bio-Betriebe 1,3-mal im Jahr kontrolliert.
„Bio ist der weitgehend gelungene Spagat, produktiv gute Lebensmittel zu erzeugen und gleichzeitig verantwortungsvoll mit öffentlichen Gütern wie dem fruchtbaren Boden, der Artenvielfalt oder der Luft- und Wasserqualität umzugehen“, so Röhrig. Wissenschaft zeigt immer wieder, dass Bio als System beim Umwelt- und Ressourcenschutz deutliche und messbare Vorteile bringt. [1] Untersuchungen von Bio-Lebensmitteln bestätigen, dass Bio u.a. deutlich weniger mit Schadstoffen belastet sind.
Weitere Informationen www.boelw.de
Quelle: BÖLW
Veröffentlichungsdatum: 18. November 2021