Über 3 Jahre haben 32 Projekte zu Fragen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung in der Tierhaltung, im Pflanzenbau und in der Bodenbewirtschaftung geforscht. Auf einer gemeinsamen Abschlusstagung in Berlin präsentierten sie nun ihre Ergebnisse. Diese sollen der Landwirtschaft helfen, zum einen mit den extremen Folgen der Erderwärmung umzugehen und dabei zum anderen klimaschonend zu produzieren.
Quelle: BLE
Veranstalter war das Vernetzungs- und Transfervorhaben KlimAgrar, das die Projektgemeinschaft von Beginn an begleitet und vom Projektträger der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (ptble) betreut wird.
Ein Marktplatz für Innovationen
Wer am 18. und 19. November die Abschlussveranstaltung der Förderinitiative Klimaschutz und Klimaanpassung in der Landwirtschaft im Radialsystem in Berlin besucht oder sich online zugeschaltet hat, der fand sich auf einem Marktplatz wieder. Marktstände säumten den großen Saal, an denen die 32 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Forschungsprojekte ihre Innovationen präsentierten. Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Parlamentarischen Staatssekretär des BMEL, Uwe Feiler. Es seien keine leichten Aufgaben, vor denen die Landwirtschaft im Klimawandel steht, betonte er. Die Forschungsarbeit der Projekte und die dabei entwickelten Innovationen seien daher ein wichtiger Beitrag, um die anstehenden Herausforderungen in der Praxis zu meistern.
Umwelt- und Klimaschutz hat einen monetären Wert
In der anschließenden Podiumsdiskussion trafen Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Praxis aufeinander. Dabei wurde intensiv und kontrovers zu Zukunftsfragen der Landwirtschaft diskutiert. Trotz der unterschiedlichen Perspektiven der Teilnehmenden herrschte am Ende Einigkeit. Veränderungen in der Landwirtschaft seien notwendig, um Lebensmittel zukünftig nachhaltiger und klimafreundlicher zu erzeugen. Einig war man sich allerdings auch, dass es ökonomisch sinnvolle Konzepte brauche, in denen Umwelt- und Klimaschutz inwertgesetzt und die Kosten von der Gesellschaft getragen würden, um den angestrebten Wandel zu ermöglichen.
Brücken bauen für die Landwirtschaft
Prof. Hubert Wiggering, Projektleiter von KlimAgar, moderierte gemeinsam mit der Journalistin Nadine Kreutzer die Veranstaltung und führte das Publikum über den Marktplatz. Die einzelnen Projekte und Ergebnisse wurden dabei vorgestellt und diskutiert. Die präsentierten Lösungsansätze waren vielfältig. Sie reichten von der Vermeidung von Treibhausgasemissionen in der Tierhaltung über die Kontrolle von Schädlingen und Krankheiten bis hin zur Steigerung der Stickstoffeffizienz. Auch die Kohlenstoffspeicherung durch Humusaufbau und Moorbodenschutz war von zentraler Bedeutung. In der Diskussion mit den Teilnehmenden arbeitete das Moderatorenpaar fortlaufend Querverbindungen zwischen den einzelnen Lösungsansätzen heraus. So wurden inhaltliche Brücken gebaut, die die einzelnen Projektansätze zu übergreifenden Themenkomplexen zusammenführten
Potentiale freisetzen
Die Aufgabe des Projektträgers sei es, Möglichkeiten zu schaffen, um Potentiale in Forschung und Entwicklung freizusetzen, so Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). In der Abschlusssynthese wurde deutlich, dass die Forschung bereits erste Erfolge in Klimafragen der Landwirtschaft erzielt hat und dennoch die Entwicklung erst am Anfang steht. Wissenschaft, Politik und Landwirtschaft müssen künftig noch enger zusammenarbeiten, um die Praxis dabei zu unterstützen, klimaschonend zu produzieren und trotz der extremen Folgen der Erderwärmung zu bestehen.
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Quelle:BLE
Veröffentlichungsdatum: 02. Dezember 2021