Zum Start der südafrikanischen Steinobst-Saison schwankt die Stimmung der Erzeuger zwischen Freude über eine gute Ernte und Sorge um die Entwicklung des Marktes. HORTGRO, der Verband der südafrikanischen Kern- und Steinobstproduzenten, rechnet in diesem Jahr mit guten Exportzahlen.
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Das gilt vor allem für Pflaumen und Nektarinen, bei denen ein Anstieg prognostiziert wird: Der Pflaumenexport dürfte im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent ansteigen und damit ein Volumen von 15,7 Millionen Kartons erreichen. Noch deutlich höher liegen die Erwartungen an den Nektarinenexport. Hier ist mit Steigerungen um 13 Prozent zu rechnen, so dass ein Volumen von 7,25 Millionen Kartons südafrikanischer Nektarinen die internationalen Märkte erreichen kann. In vergleichbarer Höhe wie gehabt dürfte mit etwa 2,4 Millionen Kartons der Pfirsichexport ausfallen.
„HORTGRO geht davon aus, dass die südafrikanische Steinobstsaison, die im November begann und bis Mai läuft, mindestens die Exportzahlen der Saison 2020/21 erreichen wird“, so Michael Roos. Mit der ROOS Agentur für Markenaktivierung repräsentiert er HORTGRO in Deutschland mit der Kampagne „Wunderschönes Land, wunderbares Obst“. Für die Verbraucherinnen und Verbraucher hierzulande ist das eine gute Nachricht. Südafrikanisches Kern- und Steinobst ist bei ihnen beliebt, da es im Winter mit saftiger Frische, gesunden Vitaminen und sonnigen Aromen eine abwechslungsreiche, farbenfrohe Ernährung unterstützt. „Über Facebook sind wir das Jahr über mit den Fans von südafrikanischen Kern- und Steinobst in Kontakt. So wissen wir, dass viele sich schon darauf freuen, jetzt wieder ein zunehmendes Angebot an Aprikosen, Pfirsichen, Nektarinen und Pflaumen vom Kap in den Obstregalen zu finden“, so Michael Roos.
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Erst die Dürre, dann Corona und gestörte Lieferketten
Umso mehr hoffen die Südafrikaner darauf, dass es in dieser Saison nicht wieder zu einem so erheblichen Preiskampf kommt wie im Vorjahr. Kosten für die noch lange nicht abgeschlossene Bewältigung der Coronakrise, für Material und Logistik haben viele in eine fast dramatische wirtschaftliche Lage gebracht. Zudem waren auch die Südafrikaner betroffen von den Problemen rund um die globalen Lieferketten und Containerengpässe. Am Kap wirkten sich diese aktuellen Herausforderungen besonders gravierend aus, weil viele Farmen ohnehin noch unter der Dürre der Vorjahre litten. Von den höheren Erntemengen hatten sie sich eine Erleichterung erhofft, sahen sich stattdessen aber mit Einbußen durch den Preiskampf am deutschen Markt konfrontiert.
"Die Logistik wird eine Herausforderung bleiben, wie es weltweit der Fall ist“, sagt Jacques du Preez, der bei HORTRGRO den Bereich Handel und Märkte als General Manager verantwortet. Er setzt auf die Erfahrungen, die in den vergangenen 18 Monaten gesammelt wurden, während eine Vielzahl von Schwierigkeiten bewältigt wurden – und darauf, dass die Branche erleichternde Maßnahmen koordinieren werde. Als wichtigen Faktor sieht er einen guten Kommunikationsfluss: „Die Branche wird Informationen zwischen den wichtigsten Interessentengruppen Informationen über Obst austauschen. Südafrika wird für alle seine Exportmärkte ein zuverlässiger und stabiler Lieferant von Steinfrüchten bleiben.“
Ein Beitrag zum sozialen Frieden
Damit sich durch die vorausgesagte höhere Erntemenge nicht das Szenario der letzten Saison wiederholt, wird es entscheidend sein, Logistik und Warenlieferung so zu steuern, dass die Versorgung in Europa möglichst gleichmäßig verläuft und der Nachfrage angepasst ist: So lassen sich Überangebote vermeiden. Als wichtiges Argument in der Verbraucherkommunikation haben sich soziale Aspekte herausgestellt: HORTGRO setzt sich in der Anti-Apartheid-Tradition aktiv dafür ein, auch die Situation farbiger Landwirte als Landbesitzer zu stärken. Dafür gibt es Mentoren- und Schulungsprogramme. Insgesamt trägt der Obstbau als wichtiger Arbeitgeber in Südafrika zur Förderung des Wirtschaftswachstums und des sozialen Friedens bei.
Quelle: Hortgro
Veröffentlichungsdatum: 03. Dezember 2021