Der designierte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir ist ein Mann mit vielen Facetten. Er wurde 1965 als einziges Kind türkischer Eltern im schwäbischen Urbach geboren, ist mit einer aus Argentinien stammenden Journalistin verheiratet, hat an einer Evangelischen Fachhochschule Sozialpolitik studiert und ist seit seiner Jugend Vegetarier. Folglich muss er ein überzeugter Unterstützer des Fruchthandels sein.


Cem Özdemir. Foto: © Sedat Mehder (CC BY 3.0)

Auch die politische Laufbahn von Özdemir war bislang sehr abwechslungsreich. Er war für die Partei Bündnis 90/Die Grünen von 1994 bis 2002 im Deutschen Bundestag, dann von 2004 bis 2009 im Europäischen Parlament. Seit 2013 ist er wieder Mitglied des Bundestages und setzte sich nun gegen den Biologen Anton Hofreiter als Kandidat für das Amt des Landwirtschaftsministers durch.

Özdemir ist kein Agrarpolitiker, sondern leitete für die Grünen die Verhandlungen zur Wirtschaftspolitik. Dennoch sehen viele Bauern in ihm auch eine Chance. Als Realo kann er vielleicht am ehesten jene Teile des Koalitionsvertrages umsetzen, die von Landwirtschaft und Handel als positiv angesehen werden.

Quelle: DFHV Newsletter aktuell 11/2021

Veröffentlichungsdatum: 06. Dezember 2021