Anlässlich der Veröffentlichung der Kommission (15.12) zu nachhaltigen Kohlenstoffkreisläufen warnt der Deutsche Bauernverband (DBV) vor einer Fehlausrichtung in Sachen Carbon Farming. „Die vorrangige Aufgabe der Landwirtschaft besteht in der Erzeugung von sicheren und hochwertigen Lebensmitteln. Die Bindung von Kohlenstoff kann als zusätzliche Klimaschutzleistung erbracht werden“ so DBV Generalsekretär Bernhard Krüsken.
Carbon Farming: Potenziale nicht brachliegen lassen
Aus Sicht des Bauernverbandes müssen alle Sektoren vermeidbare Emissionen von Treibhausgasen weitestgehend reduzieren. Klimaneutralität ist aber vor dem Hintergrund unvermeidbarer Restemissionen im Wesentlichen nur über CO2-Senken in der Land- und Forstwirtschaft zu erreichen.
„Die Landwirtschaft ist bereit, ihren Beitrag zur CO2-Neutralität zu leisten. Diese Klima-Dienstleistung muss jedoch zwingend als solche anerkannt und entsprechend honoriert werden“ so Krüsken. Der Deutsche Bauernverband kritisiert die in Teilen geplante Integration von „Carbon Farming“ in die Gemeinsame Agrarpolitik, die geplante Stilllegung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen sowie die Verknüpfung mit ordnungsrechtlichen Umweltauflagen.
„Die Beschränkung auf die Agrarpolitik wird dem Potenzial von Carbon Farming nicht gerecht und wird die breitflächige Umsetzung ausbremsen. Die zusätzliche Klimaleistung muss durch zusätzliche Mittel beispielsweise aus dem Emissionshandel finanziert werden“, so Krüsken. Positiv zu bewerten ist aus Sicht des DBV das Kommissionsziel, private Anbieter stärker zu berücksichtigen: „Wir brauchen jetzt schnell einen wissenschaftlich abgesicherten und verlässlichen EU-weiten Rahmen, sodass private Anbieter gemeinsam mit der Landwirtschaft die nachhaltige Kohlenstoffbindung vorantreiben können“.
Quelle: Deutscher Bauernverband e.V.
Veröffentlichungsdatum: 16. Dezember 2021