Die Transportbranche warnt vor den möglichen Folgen einer allgemeinen Impfpflicht in Deutschland. Sie könnte dazu führen, dass aus dem Ausland kommenden Fahrern die Einreise verweigert werde, zum Beispiel weil sie mit Vakzinen wie Sputnik geimpft seien. Der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) warnt vor einer Verschärfung der Situation, denn aufgrund des akuten Fahrermangels sei Frachtraum ohnehin zu knapp, so der Deutsche Fruchthandelsverband e.V. (DFHV).
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Auch der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) betont, dass 60.000 bis 80.000 Lkw-Fahrer fehlen. Jährlich wachse die Lücke um 15.000.
Nach der nun geltenden 3G-Regel dürfen Arbeitgeber Beschäftigten nur Zugang zu Betrieben gewähren, wenn sie geimpft, genesen oder getestet sind. Die Verbände fürchteten, dass insbesondere Lastwagenfahrer aus dem Ausland nicht mehr auf die Werksgelände der Logistikzentren gelangen könnten. Mit den zuständigen Ministerien konnte jedoch eine Auslegung der Regeln vereinbart werden, nach denen eine kontaktlose Übergabe von Gütern keine 3G-Kontrollen erfordern. Dadurch ist eine Zufahrt auf die Betriebsgelände der Industrie- und Handelskunden weiter möglich.
Die Verbände fordern zu Recht eine Perspektive zur Lösung der anstehenden Probleme, zum Beispiel: Impfangebote für ausländische Fahrer, zumindest in Deutschland einheitliche Vorschriften bei 3G/2G/2G+, höhere Löhne in der Branche sowie schlichtweg mehr Anerkennung für die LKW-Fahrer.
Quelle: DFHV Newsletter aktuell 12/2021
Veröffentlichungsdatum: 10. Januar 2022