Die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg e.V. (FÖL) begrüßt das vom Brandenburger Agrarminister Vogel vorgestellte neue Bio-Regionalzeichen „bio Brandenburg. Gesicherte Qualität“. Die Ausweisung der beiden Qualitätsmerkmale „Bio“ und „Regionalität“ ist ein wichtiger Meilenstein vor allem für den Auf- und Ausbau einer regionalen Versorgungsstruktur für die Gemeinschaftsverpflegung in der Hauptstadtregion.
Gerald Köhler, stellvertretender Geschäftsführer der FÖL, erklärte bei der heutigen Pressevorstellung des Gütesiegels: „Berlin bekennt sich klar zu Bio aus Brandenburg, kann aber bislang in den öffentlichen Ausschreibungen wegen des Diskriminierungs-verbots der EU nur Bio, nicht jedoch dessen Herkunft adressieren. Neue Produktions- und Vorverarbeitungsstrukturen für die Belieferung der großen Nachfrage in der Hauptstadtregion werden aber nur entstehen, wenn man sich mit dem Kriterium der regionalen Herkunft gegen überregionale Anbieter absetzen und damit behaupten kann.“
So beträgt beispielsweise der durchschnittliche Bio-Anteil in der Berliner Grundschulverpflegung seit 2021 schon mindestens 50 Prozent, bei Sättigungsbeilagen, Milchprodukten sowie Obst und Gemüse sind sogar 100 Prozent vorgegeben. Bei zukünftigen Ausschreibungen kann nun auch rechtssicher die regionale Herkunft der Bio-Zutaten berücksichtigt werden. Das neue Qualitätsprogramm sei daher, so Köhler weiter, auch ein wichtiger Baustein für die strukturelle Verbesserung der Wertschöpfung in der Region. Aus diesem Grund wurde die Maßnahme auch in den Ökoaktionsplan Brandenburg aufgenommen, bei dessen Erarbeitung die FÖL im vergangenen Jahr mit beteiligt war.
Die FÖL ist zugleich von den Brandenburger Öko-Anbauverbänden beauftragter Lizenznehmer des Bio-Regionalzeichens. Aufgabe des Lizenznehmers ist es, das Regionalzeichen an die eigentlichen Zeichennutzer zu vergeben und die Einhaltung der vorgegebenen Kriterien zu überwachen. Damit das Zeichen von der Branche angenommen wird, geht die FÖL nunmehr aktiv auf Brandenburger Verarbeitungsbetriebe zu und erläutert Kriterien und Vorzüge des Qualitätsprogramms. Dabei setzt die FÖL auch auf regionale Bio-Vorreiter wie die Lobetaler Bio-Molkerei, welche die Vorteile des Bio-Regionalzeichens aktiv in ihrer Kommunikation und im Marketing einsetzen möchte.
Parallel wird sich die FÖL dafür einsetzen, dass das neue Bio-Regionalzeichen bei den entscheidenden Stellen in der Berliner Vergabepraxis ankommt und in zukünftigen Ausschreibungen berücksichtigt wird. Ein wichtiger Partner hierfür ist die Kantine Zukunft Berlin, welche die Berliner Gemeinschaftsgastronomie in der Umsetzung nachhaltiger Küchenkonzepte für ein gutes und genussvolles Essen begleitet. In diesem Rahmen wird ein Bio-Anteil von mindestens 60 Prozent angestrebt, der vorrangig aus der Region kommen soll.
Quelle: FÖL e.V.
Veröffentlichungsdatum: 01. Februar 2022