Im Vinschgau ist die Zukunft der Äpfel gesichert. Das verdanken wir unseren jungen Produzenten, die an die Landwirtschaft glauben. Dieser Sektor reizt sie nicht nur wegen seiner langen Tradition, sondern auch weil er wettbewerbsfähig, reich an Herausforderungen und auf internationaler Ebene auf höchstem Niveau ist. Daher ist der Beruf des Apfelbauers heute für junge Menschen im Vinschgau attraktiv und erstrebenswert.
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Für VIP, dem Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse mit rund 1.600 Mitgliedsbetrieben im Tal, und für ihre Vertriebspartner und Partner der gesamten Produktionskette stellt dies eine außerordentliche Garantie für Kontinuität dar. Die jungen Produzenten sind nämlich sehr enthusiastisch und voller Zuversicht, auch in Zukunft Äpfel von höchster Qualität für den nationalen und internationalen Markt zu produzieren.
Bestes Beispiel dafür ist Barbara Alber. Die 25-jährige arbeitet seit zwei Jahren mit ihrem Vater im Familienbetrieb Köstenplon in Kastelbell. Barbara erzählt: „Ich kenne viele junge Männer und Frauen, die wie ich langsam den Familienbetrieb übernehmen und sich mit großer Passion dem Apfelanbau widmen. Es ist ein harter Job, aber für mich ist es die schönste Arbeit auf der ganzen Welt. Ich hatte nie Zweifel, denn ich wollte schon immer Bäuerin werden.”
Gründe dafür gibt es viele. Barbara Alber liebt die Arbeit „in der Natur und mit der Natur“, die Vielfältigkeit der Arbeit sowie die Fortsetzung einer Tradition, die seit rund 200 Jahren von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Der Familienbetrieb Köstenplon produziert „klassische“ Sorten wie Golden Delicious und Red Delicious, aber auch zwei „neue“ Sorten: envy™ und Kissabel®. Die Familie Alber war eine der ersten Produzenten, die sich für die Sorte envy™ entschieden haben. „Der Anbau von Apfelsorten, mit denen man noch wenig Erfahrung hat, ist ein Risiko“, erklärt Barbara. „Wir Produzenten sind uns dessen bewusst, aber wir haben keine Angst davor, denn wir möchten in puncto Sortenvielfalt und Qualität immer einen Schritt voraus sein. Die Auswahl der richtigen Sorten ist eine Herausforderung und geht mit zahlreichen Versuchen und Anpassungen einher.” Es gibt aber nicht nur Risiken und Herausforderungen, sondern auch große Chancen. „Wir möchten Äpfel produzieren, die auch den jungen Konsumenten und den Konsumenten von morgen schmecken und diese Äpfel haben das Zeug dazu, ihren Erwartungen gerecht zu werden. Außerdem wäre es wirklich schade, wenn man die Investitionen in Sortenerneuerung der letzten 15 Jahre nicht nutzen würde“, meint Barbara.
Nur ein paar Kilometer weiter treffen wir den jungen Apfelbauer Martin Innerhofer. Mit Barbara teilt er seine landwirtschaftliche Ausbildung und seine Leidenschaft für diesen Beruf. Auch Martin arbeitet in Vollzeit im elterlichen Betrieb, dem Pitschenhof in Morter, einer Fraktion der Gemeinde Latsch, und auch er übernimmt immer mehr die Leitung des Betriebes.
„In der Landwirtschaft gibt es immer Gefahren. Oft ist das Klima nicht auf unserer Seite oder es tauchen neue Schädlinge auf, die für weitere Unsicherheit sorgen. Das Wichtigste ist aufmerksames Beobachten und dann gezieltes Handeln“, erklärt Martin. „Nachdem es im Vinschgau immer öfter zu Hagelstürmen kommt, ist beispielsweise das Anbringen von Hagelnetzen inzwischen unerlässlich geworden. Eine gut geschützte Apfelwiese bedeutet mehr Garantie, unseren Kunden eine gute Ernte liefern zu können.”
Der Pitschenhof in Morter und der Köstenplon in Kastelbell unterscheiden sich in einem Punkt: der Familienbetrieb von Martin ist ein 100% biologischer Betrieb, während man in jenem von Barbara zu 100% integrierten Anbau betreibt. Trotzdem sind die Grundsteine der Unternehmensführung, die Vision, die Werte und Ambitionen, die die Ziele festlegen und das Handeln bestimmen, die gleichen: eine nachhaltige Landwirtschaft auf höchstem Niveau garantieren und die Herausforderungen einschließlich jener der neuen Sorten zum Schutze der Natur und der Konsumenten meistern.
Barbara und Martin sind sich einig, dass die Landwirtschaft mutig, transparent und offen sein muss: „Heutzutage muss man die Arbeit, die hinter einem Apfel steckt, so gut wie nur möglich erklären. Man muss darüber informieren, warum in einigen Fällen und unter bestimmten Bedingungen einige Anwendungen unverzichtbar sind, wenn man vermeiden möchte, dass Krankheitserreger die gesamte Ernte einiger Sorten und sogar ganze Bäume zunichtemachen und warum einige Sorten erfolgreich biologisch angebaut werden können und andere eben nicht.“ „Wir erzählen gerne von unserer Arbeit, wann immer wir die Gelegenheit dazu haben und so fühlen wir uns als eine Art Apfelbotschafter.“
Die Beziehung dieser beiden jungen Apfelproduzenten zur eigenen Genossenschaft und zur VIP ist sehr eng und stellt einen Eckpfeiler ihrer Tätigkeit dar: „Dadurch, dass wir Teil von VIP sind, können wir uns ausschließlich auf die Produktion konzentrieren. Wir wissen, dass wir unsere ganze Aufmerksamkeit der Produktion schenken können, denn nachher sind unsere Äpfel in den besten Händen.“ vip.coop/de
Quelle: VIP
Veröffentlichungsdatum: 02. Februar 2022