Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln in Thüringen sind von weiteren Marktteilnehmern erhöht worden. Bei der aktuell überwiegend ruhigen Marktlage ist es jedoch mitunter schwierig das höhere Preisniveau durchzusetzen. Für vorwiegend festkochende Speiseware werden im Schnitt 19 EUR/dt frei Erfasser oder Abpacker im Nahbereich vor Abzug der Sortierkosten gezahlt.
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Für mehlig kochende und festkochende Speisekartoffeln liegt der Erzeugerpreis 2 EUR/dt höher. Die Qualität der Speisekartoffeln ist noch zufriedenstellend, allerdings müssen zum Teil bis zu 30% Sortierabgänge hingenommen werden. Die Schälkartoffelpreise sind im Vergleich zur Vorwoche vereinzelt deutlich angehoben worden.
Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 06. KW 2022 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
Mecklenburg - Vorpommern
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln bleiben überwiegend auf dem Niveau der vergangenen Woche. Während der Absatz von Packware im Inneren des Landes als gleichbleibend ruhig beschrieben wird, geht es in der Küstenregion aufgrund der Ferienzeit deutlich lebhafter zu. In den Ferienhäusern sind häufig Selbstversorger, die auch Kartoffeln kaufen. Die Urlaubszeit wirkt sich zum Teil ebenfalls positiv auf die Nachfrage nach Schälkartoffeln im Bereich der Gastronomie aus, allerdings besteht derzeit kein Bedarf für die Schulspeisung. Die Schälkartoffelpreise verharren weiter auf dem Vorwochenniveau, Preiserhöhungen sind für den 1. März geplant.
Brandenburg
Während kleinere Abpacker von einer sehr ruhigen Marktlage sprechen, berichten größere Packer von gutem Absatz, der durch stetige Werbeaktionen des Handels angetrieben wird. Die Werbemaßnahmen werden langfristig genau von den Handelsketten geplant. Letztendlich kann der preisbewusste Endkunde jede Woche Kartoffeln im Angebot kaufen. Ob das zur Wertschätzung dieses Grundnahrungsmittels Kartoffel beiträgt, ist fraglich. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln haben im Vergleich zur Vorwoche leicht zugelegt. Die Schälkartoffelpreise sind ebenfalls vereinzelt angehoben worden.
Sachsen
Für viele Marktteilnehmer nicht überraschend, sind die Preise für rohe geschälte Kartoffeln bis zu 15 Cent/kg angehoben worden. Angesichts der stark gestiegenen Kosten für Energie, Transport, Rohware und Lohn war das längst fällig. Die bereits in den Vorwochen erhöhten Erzeugerpreise für Speisekartoffeln bleiben im Vergleich zur Vorwoche überwiegend stabil. Der Absatz von Packware ist weiterhin nicht zufriedenstellend. Die Ursachen dafür bleiben im Dunkeln. Es werden auf jeden Fall geringere Mengen Packware umgesetzt als im Jahr 2019, welches noch nicht von der Pandemie betroffen war. Problematisch ist nach wie vor die Arbeitskräftesituation. Quarantänebedingt fallen immer wieder viele Arbeitskräfte aus.
Sachsen - Anhalt
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln verharren im Schnitt auf dem Vorwochenniveau. Weitere Marktteilnehmer hatten zuletzt das Preisniveau für Speiseware angehoben. Dieses höhere Preisniveau blockiert zum Teil den Export. Tschechen bevorzugen derzeit häufig Lieferungen aus Frankreich, da diese letztendlich bei oft besserer Qualität preislich günstiger sind. Packer im Inland sind oft Selbstversorger. Die Erntemenge 2021 nimmt zunehmend ab, geschätzt mindestens 30% bis 50% der Speisekartoffeln aus der vergangenen Ernte sind vermarktet. Die Preise für rohe Schälware sind von mehreren Schälern erhöht worden. Zum 1. März wollen mehrere Schälbetriebe ebenfalls Preiserhöhungen durchsetzen.
Quelle: MIO-LALLF
Veröffentlichungsdatum: 15. Februar 2022