In dieser Woche lag der Fokus bei Birnen wieder auf südafrikanischen, meist kleinkalibrigen Williams Christ/Bon Chretien, gefolgt von etwas schwächer gelieferten italienischen Abate Fetel und Santa Maria. Letztere wurden weiterhin auch aus der Türkei auf allen Großmärkten ergänzt. Mitteleuropäische Varietäten wie die Conference aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland rundeten das Angebot ab.
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Südafrikanische Neuankünfte, wie die farbige Birne QTee® in Frankfurt, als auch die Rosemarie in Berlin brachten ein wenig Vielfalt, konnten aber die insgesamt schwache Nachfrage nicht beleben. Die Notierungen verharrten, nicht zuletzt aufgrund der noch immer angespannten Schiffslogistik, auf hohem und stabilem Niveau.
Orangen
Die Präsenz der Spätsorten weitete sich aus. Navelate und Lane Late aus Spanien bildeten inzwischen die Basis des Angebotes. Navelina gleicher Herkunft verloren hingegen an Bedeutung. Salustiana spielte eine ergänzende Rolle. Türkische Washington Navel komplettierten die Szenerie und verteuerten sich in München leicht. Die Bedeutung von Valencia Late aus Ägypten verdichtete sich, die Offerten generierten aber nicht immer eine befriedigende Beachtung. In Hamburg tauchten erste Valencia Late aus Griechenland auf, die zu 13,50 bis 14,- € je 15-kg-Abpackung kosteten. Bei den Blutorangen überwogen weiterhin italienische Moro. Tarocco aus Italien verschwanden schon fast aus der Vermarktung. Sanguinelli und Cara Cara aus Spanien rundeten die Warenpalette ab. Generell hatten sich die Unterbringungsmöglichkeiten verengt. Der Bedarf konnte ohne Schwierigkeiten gedeckt werden. In preislicher Hinsicht gab es keine wesentlichen Veränderungen. Mengeninduziert zogen die Notierungen verschiedentlich an.
Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Die Kampagne endete langsam: Bei frühlingshaften Temperaturen ebbte das Interesse augenscheinlich merklich ab. Auch die Versorgungslage schränkte sich ein, mitunter verschwanden die türkischen Importe aus dem Sortiment. Es standen nur noch wenige italienische und spanische Clementinen bereit. Mandarinen stammten vorrangig aus Spanien, Israel, der Türkei, Marokko und Italien. Auch ihre Verfügbarkeit begrenzte sich Zunehmens. Die Händler waren oftmals gezwungen, ihre bisherigen Forderungen zu reduzieren, denn nur so ließ sich eine zeitnahe Räumung realisieren. Dabei spielte auch nicht unbedingt die Qualität der Offerten eine Rolle: Selbst ansprechende Partien blieben von Vergünstigungen nicht immer verschont. Konstante Bewertungen waren mancherorts aber ebenfalls zu verzeichnen.
Zitronen
Spanische Primofiori dominierten vor türkischen Enterdonato und Lama. Aus Italien wurden nur geringe Mengen bereitgestellt; die Artikel wiesen eine hochwertige Güte auf. Die Geschäfte verliefen unisono in ruhigen Bahnen, obwohl die organoleptischen Eigenschaften kaum Wünsche offenließen. Die Notierungen blieben in der Regel stabil. In Hamburg bröckelten sie infolge einer verengten Nachfrage ab.
Bananen
Die frühlingshafte Witterung wirkte sich positiv auf die Absatzmöglichkeiten aus. Die Nachfrage zog an, konnte aber ohne Anstrengungen befriedigt werden. Die Notierungen entwickelten sich unterschiedlich, eine klare Linie war allerdings nicht zu erkennen. Verteuerungen und Vergünstigungen waren sowohl bei den Zweit- und Drittmarken, als auch bei der Erstmarke zu beobachten. In Berlin etwa stiegen die Bewertungen des gesamten Angebotes an, während sie in München für die meisten Varietäten absanken
Salat
Bei Kopfsalat dominierten belgische vor italienischen Chargen, französische und niederländische ergänzten das Geschehen. Fehlende Absatzimpulse zwangen in Hamburg die Händler zu Vergünstigungen. In Köln zogen die Notierungen am Donnerstag an. In Berlin sanken sie hingegen, zumindest für die italienischen Produkte, mengeninduziert ab. In Frankfurt etablierte sich eine weite Bewertungsspanne, hervorgerufen durch uneinheitliche Kopfgewichte: So musste man für die belgischen Produkte zwischen 8,- und 12,50 € bezahlen. Auch bei Eissalat war in Frankfurt eine weit geöffnete Preisschere zu beobachten, was auf einer divergierenden Güte basierte. Andernorts sanken die Notierungen meist ab: Eine zu schwache Nachfrage, Rückläufer aus dem LEH sowie eine zu üppige Verfügbarkeit waren die Gründe. Der Bedarf an Bunten Salaten wurde mit französischen und italienischen Anlieferungen gedeckt. Oftmals verbilligten sich die Artikel. Endivien aus Italien wurden in Köln teurer, in Frankfurt und Berlin hingegen angebotsbedingt günstiger. Die Vermarktung von Feldsalat verlief in ruhigen Bahnen. Inländische Erzeugnisse flankierten die tonangebenden französischen und italienischen Partien.
Gurken
Bei den Schlangengurken prägten jetzt dominierende Zufuhren aus den Niederlanden und Belgien. Spanische Artikel ergänzten das Angebot mit schwächer werdender Qualität. Insgesamt ist die limitierte Warenpräsenz der Angebotsverlagerung geschuldet, was sich auch in den leicht anziehenden Notierungen widerspiegelt. Das sonnige Wetter hierzulande führte zu anwachsenden heimischen Chargen auf den Märkten. In Frankfurt erlösten die Händler für 400er, 14,- bis 15,- € je Steige, ab Dienstag die 500/600er, zu 16,- € je Verkaufseinheit. Bei den Minigurken fielen die Notierungen für die bekannten Zufuhren aus der Türkei, Spanien und Holland leicht ab. In Hamburg konkurrierten sie mit kleinen Mengen Neuankünften aus Jordanien und Marokko.
Tomaten
Es stand ein breitgefächertes Sortiment bereit, in dem sich vorrangig spanische Früchte beteiligten. Doch auch aus Marokko, der Türkei und Italien standen einige Mengen bereit. Niederländische und belgische Abladungen hatten hingegen eher ergänzenden Charakter. Die Nachfrage präsentierte sich mitunter durchaus freundlich. Die Notierungen entwickelten sich uneinheitlich: Vergünstigungen waren ebenso zu beobachten, wie steigende Preise. Rispenware verbilligte sich oftmals, da sich der Bedarf begrenzt hatte. In Hamburg sanken die Bewertungen der Runden Tomaten, da sie weniger Beachtung als zuvor generierten. In Köln versuchten die Händler, durch verringerte Forderungen das Absatztempo zu forcieren. In Berlin blieben die Notierungen von der niederländischen Roten Perle hoch, da die Bereitstellung eher knapp ausfiel.
Gemüsepaprika
Spanische Offerten dominierten, türkische und marokkanische rundeten das Geschehen im kleinen Umfang ab. Das Interesse konnte infolge verknappter Zufuhren nicht durchgängig gestillt werden. Die Notierungen kletterten daraufhin vielerorts aufwärts. Insbesondere die spanischen Produkte verteuerten sich. Die Preise der grünen Artikel stiegen in Frankfurt und Köln am heftigsten an. In Berlin etablierte sich eine weite Preisspanne, ausgelöst durch eine uneinheitliche Qualität.
Weitere Informationen
Frankfurt
Aus den Glashäusern der Niederlande erreichten am Dienstag kleinfallende Erdbeeren zu 2,- bis 2,80 € je 500-g-Schale den Markt, am Mittwoch folgten sehr hochwertige, aber auch mit 4,30 bis 5,- € teurere Beeren. Spanien hatte mit Qualitätsproblemen und zu umfangreicher Präsenz zu kämpfen. Die 500-g-Schale wurde daher schon ab 1,20 € angeboten. Ansteigende Zufuhren an chilenischen Pfirsichen, Nektarinen und Pflaumen fanden ausreichende Beachtung. Die allerersten spanischen Nisperos wurden am Donnerstag zu 5,- € je kg sehr gut aufgenommen. Am Montag startete die Saison mit deutschem Bärlauch. Die Kiste mit 10 Bündeln wurde zu 17,- bis 18,- € gerne gekauft. Etwas früher als im vergangenen Jahr wurde die Kampagne mit niederländischem Bleichspargel gestartet. Die Klasse-IIOfferten sollten 10,- bis 12,- € und Klasse I mit 20 mm 15,- bis 18,- € je kg kosten. Einstandsbedingt verteuerten sich spanische Gemüsezwiebeln um 10 bis 15 %.
Hamburg
In der kommenden Woche sollen Granatäpfel aus Peru zur Vermarktung bereitstehen. Frische Erdbeeren aus Italien waren in Sachen Zuckergehalt und Roteinschlag bisher noch keine übliche Klasse für sich und konnten sich preislich nicht von den Kulturen aus Spanien und Griechenland absetzen. Wieder erhältliche Partien aus Marokko heizten zu 1,40 € je 500 g die angespannte Lage zusätzlich an. Violetter und weißer Spargel aus Griechenland in den Kalibern 16 bis 22 mm+ kosteten lediglich am Eröffnungstag zwischen 12,- und 15,- € je kg. Angesicht des Starts hochwertiger violetter Produkte aus dem niederländischen Tunnelanbau zu 16,50 €, gaben die Gelder rasant nach. Mit der Ernte norddeutscher Stangen muss sich die Bevölkerung wegen der lang anhalten Regenfälle in den Vorwochen und damit einhergehenden Schwierigkeiten beim Betreten der Felder zur Platzierung der Folien auf den Spargel-Dämmen noch etwas gedulden. Aus der technisch angefeuerten Produktion der Lüneburger Heide traf eine weiße Probesendung zu 20,- € je kg ein, wobei Anfragen nur aus der Spitzengastronomie kommen dürften. Für Auberginen aus beheizten belgischen Arealen mussten 16,- € je 5-gKarton bezahlt werden. Lauchzwiebeln aus dem Binnenland wurden zu 0,60 € je 14er-Bund umgeschlagen.
Köln
Im Wochenverlauf wurden neben Erdbeeren auch Himbeeren aus den Niederlanden gesichtet. Die Aufnahme war, wie im gesamten Sektor, aber recht verhalten. Das Angebot an Spargel dehnte sich ganz langsam aus. Neben grüner Ware aus Peru bzw. Mexiko trafen auch erste Importe aus Spanien ein. Bei den weißen Stangen waren lediglich belgische Offerten am Platz vertreten. Die Preise bewegten sich je nach Sortierung zwischen 12,- und 19,- € je kg.
München
Italienische und spanische Erdbeeren erfreuten sich bei nunmehr frühlingshaftem Wetter besserer Beachtung. Bei knapper Versorgung mit Ananas und Mango blieben die Notierungen auf hohem Niveau stabil. Neben Kulturheidelbeeren aus Peru der 125-g-Deckelschalen, waren auch Plastiksteigen zu 3 kg greifbar, die gewichtsbereinigt wesentlich preiswerter zeichneten; Bio-Ware aus Südafrika ergänzte das Geschäft.
Berlin
Trotz eher winterlichem Wetter blieb die Lust auf Erdbeeren erhalten. Diese waren omnipräsent, kamen aus Griechenland, Spanien, Italien, Marokko sowie der Türkei und verteidigten so weitestgehend ihre Bewertungen. Erstere gaben dabei optisch sowie organoleptisch den Ton an und räumten in formidabler Güte zu 3,50 € je 500-g-Schale äußerst zeitnah. Attraktive Wassermelonen aus Costa Rica fanden sich temporär auch schon am Platz und generierten ebenfalls reges Interesse. Sehr ansprechende Auberginen aus den Niederlanden kämpften hingegen sehr mit ihrer Güte, sodass die Anbieter wieder überwiegend Früchte aus Spanien für 7,50 bis 9,50 € je 5-kg-Karton bereitstellten. Die üppig vorhandenen Zucchini kamen inzwischen wieder mehrheitlich aus Spanien und kosteten ca. 7,50 € je 5-kg-Aufmachung.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 09/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 10. März 2022