Die Unternehmen der genossenschaftlichen Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft erzielten im Jahr 2021 einen Umsatz von 3,7 Milliarden Euro. In den einzelnen Sparten des Gartenbaus waren die Ergebnisse unterschiedlich. Eine Herausforderung war weiterhin die Organisation von Anbau und Ernte, weil in Folge pandemiebedingter Einreisebeschränkungen erneut Saisonarbeitskräfte fehlten.
DRV Dr. Henning Ehlers und Franz-Josef Holzenkamp. Foto © Dirk Hasskarl
Zudem beeinflussten Witterungsextreme wie Frostnächte zu Saisonbeginn und ein zu nasser Sommer die Produktion. Perspektivisch verursachen Produzenten und Vermarktern die stark anziehenden Kosten bei Energie und Betriebsmitteln, weitere Einschränkungen bei der Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln, die neue Düngeverordnung, die Anhebung des Mindestlohns sowie die Verfügbarkeit von Saisonarbeitskräften erhebliche Probleme.
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Die genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft haben sich 2021 in schwierigem Umfeld überwiegend gut behauptet. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) teilt mit, dass die 1.729 durch den Verband vertretenen Unternehmen im vergangenen Jahr einen geschätzten Umsatz in Höhe von 68 Milliarden Euro erzielten. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 waren es 64,5 Milliarden Euro, wie DRV berichtet.
„Das Geschäftsjahr war weiterhin von den Einflüssen der Corona-Pandemie geprägt. Hinzu kamen der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest und erhebliche Wetterturbulenzen. Aber der wirtschaftliche Erfolg unserer Unternehmen zeigt, dass sie einmal mehr flexibel die sich ergebenden Chancen genutzt haben“, bilanziert DRV-Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers während der Pressekonferenz in Berlin.
Die Warenwirtschaft bleibt die umsatzstärkste Sparte im Deutschen Raiffeisenverband. Sie verzeichnete ein Wachstum von 9 Prozent auf 41 Milliarden Euro. Ausschlaggebend dafür waren die zweistelligen Preisanstiege in den Bereichen Saatgut, Düngemittel, Futtermittel, landwirtschaftliche Erzeugnisse, Energie und Baustoffe, wohingegen die verkauften Mengen rückläufig waren.
Licht und Schatten bei den Agrargenossenschaften: Auch wenn die Unternehmen in der Summe den Umsatz des Vorjahres mit 1,5 Milliarden Euro leicht verbessern konnten, bleibt ihre Lage angespannt. Sorgen bereiteten vor allem die hohen Futter-, Energie- und Düngemittelpreise, die vermehrt Spuren in den Bilanzen hinterlassen dürften. Darüber hinaus wird die Gemeinsame Agrarpolitik zu einer Reduzierung der Direktzahlungen führen. Inwieweit diese Rückgänge durch Zahlungen für freiwillige Umweltleistungen kompensiert werden können, bleibt abzuwarten. Positiv ist, dass Agrargenossenschaften zukünftig unter bestimmten Voraussetzungen auch in den Genuss einer Junglandwirte-Förderung kommen können. Damit wurde von der Politik eine zentrale Forderung des DRV erfüllt.
Quelle: DRV
Veröffentlichungsdatum: 17. März 2022