Das Apfelangebot war noch immer breit gefächert, einheimische Exemplare dominierten: Elstar, Jonagold, Boskooop und Breaburn bildeten dabei die Basis. Es gab erste Anzeichen für punktuell auslaufende deutsche Güter. Aus Italien wurden vor allem Granny Smith, Golden Delicious und Royal Gala zugeführt.
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Die Handelswoche brachte keine nennenswerte Änderung zur Vorwoche. Monetäre Anpassungen waren meist die Ausnahme. Lediglich Berlin vermeldete eine robuste Nachfrage, was unisono anziehende Kurse mit sich brachte. Eben hier wurde der einst omnipräsente Jonagold sukzessiv durch günstige Gala ersetzt. In Frankfurt trafen aufgrund zunehmender Exportprobleme nach Osteuropa großfallende Sorten ein. Die gelegte 90/95 sowie lose 90/100 Ware aus Belgien und den Niederlanden wurde für 65 bis 75 Cent je Kilo buchstäblich zu Ausverkaufspreisen abgegeben.
Birnen
Die Präsenz südafrikanischer Chargen wuchs kontinuierlich an. Allen voran Williams Christ, gefolgt von neu ankommenden Rosmarie. Die kleiner werdenden Quantitäten italienischer Produkte minderten nicht unbedingt das Interesse - im Gegenteil, für Abate Fetel mussten die Abnehmer erneut tiefer in die Tasche greifen. Mitteleuropäische Conference wurden weiterhin erfreulich beachtet und konnten vielerorts, trotz stabileren Notierungen, flott geräumt werden. Die Kampagne türkischer Santa Maria neigte sich dem Ende entgegen und zeigte in München, mit sehr reif ankommenden Partien, erste Schwächen. Zum Wochenende hin wurden in Berlin erste argentinische Ankünfte von Abate Fetel gesichtet, welche jedoch in Hamburg noch nicht am Platz vorzufinden waren.
Tafeltrauben
Kernlose südafrikanische Partien dominierten, gefolgt von peruanischen und namibischen Zufuhren. Das Interesse gestaltete sich uneinheitlich: Während in Hamburg und München ein dem Angebot entsprechendes und lebhaftes Geschehen verzeichnet wurde, konnten in Frankfurt und Berlin die Erwartungen aufgrund von schwachem Interesse nicht erfüllt werden. Ebenda mussten die Händler ihre Notierungen zum Teil deutlich nach unten korrigieren, was temporär den Rückläufer aus dem LEH geschuldet war. Überdies verharrten die Preise meist auf dem Niveau der Vorwoche. Punktuell verteuerten sich manche Sorten mengeninduziert, in München und Köln etwa peruanische Thomson Seedless. Erste kernlose vorgepackte Produkte aus Indien wurden ausschließlich direkt in den Einzelhandel abgewickelt, in Berlin tauchten erste Timpson® aus Chile auf.
Orangen
Spanische Abladungen dominierten: Lane Late und Navelate bildeten inzwischen die Basis des Angebotes. Während Salustiana und auslaufende Navelina ergänzten, wuchsen zum Wochenende die Importe aus Ägypten deutlich an. In München konnten türkische Washington Navel ebenso weiter überzeugen, wie auslaufende italienische Moro und Tarocco. In Frankfurt trafen weiter kleine Einheiten spanischer Sanguinello ein und rundeten das Sortiment ab. Das Kaufinteresse war summa summarum nicht stark und konnte nur mit schlauen Beladungen auf den Märkten kompensiert werden, um an den bisherigen Forderungen festzuhalten. In Berlin allerdings wurden die Preise mit der ohnehin schon schwachen Kauflust noch von Rückläufern aus dem LEH durcheinandergewirbelt.
Zitronen
Das Sortiment setzte sich saisonbedingt aus spanischen Primofiori und türkischen Lama zusammen. Die Versorgung in Frankfurt wurde ausschließlich mit spanischen Zufuhren gedeckt, was leichte Kurskorrekturen nach oben zur Folge hatte. In Hamburg hatte die schwache Unterbringung über das Wochenende sinkende Kurse zur Folge, welche sich auf beide Provenienzen im Laufe der Woche auswirkte.
Blumenkohl
Die Anlieferungen aus Frankreich und Italien nahmen an Fahrt auf, Spanien ergänzte punktuell. Im Wochenverlauf verliefen die Geschäfte uneinheitlich: Während Köln von einem ruhigen Marktgeschehen berichtete, intensivierte sich die Zuneigung für das weiße Gemüse in Hamburg im Wochenverlauf. Entgegen dessen, kletterten die Kurse auf beiden Märkten spürbar nach oben. In München traf eine ambivalente Bereitstellung aller drei Provenienzen in eine anlaufende Spargelsaison, was das Preisbild punktuell sehr verzerrte. Hier erlösten grandiose Güter aus Frankreich zum Wochenende hin bis zu 11,- € je 6er-Aufmachung.
Salat
Kopfsalat stammte vorranging aus Belgien und Italien. Abladungen aus Holland, Deutschland und Frankreich ergänzten das Geschehen nur punktuell. In München wurden für einheimisch Köpfe Kilopreise von 1,17 € aufgerufen. Bei den spanischen Eissalaten führten divergierende Qualitäten zu uneinheitlichen Preisen im Verlauf der Woche. Einerseits gewannen reguläre Partien zunehmend an Wert, anderseits wurden beispielsweise in Köln zum Wochenbeginn menginduzierte Preisabschläge gewährt, um Überhänge zu vermeiden. In Berlin sanken die Notierungen, aufgrund der reichhaltigen Rückläufer aus dem LEH zum Teil deutlich ab. Bunte Salate aus Frankreich und Italien behaupteten in ansprechender Güte die Tarife, zum Wochenendgeschäft zogen diese örtlich noch an. Insgesamt genügte die Versorgung, um die in Teilen schwache Nachfrage zu decken.
Gurken
Die Niederlande prägten die Szenerie, auslaufende spanische und stärker werdende Produkte aus Belgien ergänzten. Inländische Ware wurde immer präsenter und konkurrierte indes mit den bisher vorherrschenden Provenienzen. Durch das sonnig warme Wetter der letzten Wochen erhöhten sich auch die Erntemengen und somit auch die Zufuhren einheimischer, niederländischer und belgischer Produzenten. Angesichts der dadurch breiten Verfügbarkeiten tendierten die Bewertungen nach unten, für schwächer werdende spanische Abladungen zum Teil deutlich; in Frankfurt wurden die 300/350 bzw. 350/400 ab 5,- € je Karton angeboten. Bei den Minigurken bestimmten die Türkei, Spanien und die Niederlande die Vermarktung. Deutsche Abladungen gewannen an Bedeutung und konnten in Frankfurt im 32er-Karton zu 18€ erworben werden. Anders in Hamburg, wo die kleinen einheimischen mit den dominierenden Partien konkurrierten und für attraktive 13,- € für den 4 kg-Karton abgegeben wurden.
Tomaten
Auch in dieser Woche war in diesem Segment keine Beruhigung zu vermelden. Die Sortimentsgestaltung war lebhaft und zeigte ein breites Spektrum an Zulieferländern jeglicher Varietäten. Die Preise für Rispentomaten aus Spanien, der Türkei und Belgien verharrten meist stabil auf einem noch hohen Niveau. Bei den Runden Tomaten hingegen zogen die Tarife nochmals leicht an, allen voran standen Abladungen aus Marokko, Spanien und stärker werdende Chargen aus der Türkei zur Verfügung. Letztere machten in Berlin den marokkanischen Importen nicht allein durch ein ansprechendes Aussehen Konkurrenz, sondern standen auch preislich den marokkanischen in nichts nach. Kirschtomaten aus Italien und Spanien fanden zunehmend mehr Beachtung und vergünstigten sich leicht, wohingegen die niederländischen nicht nachziehen wollten und ihre hohen Forderungen behaupteten. So wurde in Berlin die beliebte Rote Perle® aus den Niederlanden für bis zu 30,- € je 3,7-kg-Karton gehandelt. Fleischtomaten blieben auch ein knappes Gut und wurden vorwiegend aus Spanien, Belgien und der Türkei gehandelt. In Frankfurt kosteten belgische Varietäten bis zu 32,- € je 7-kg-Steige. Ebendiese fanden auch für 28,- € je Karton kaum Anklang in Hamburg.
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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
Quelle: BLE-Marktbericht KW 10/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 17. März 2022