Im Jahr 2021 erzeugten in Rheinland-Pfalz 360 Betriebe 551.300 Tonnen Freilandgemüse. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, lag damit die Erntemenge unter der des Vorjahres von rund 592.200 Tonnen (minus sieben Prozent). Die Anbaufläche belief sich auf knapp 17.900 Hektar, gut 600 Hektar weniger als 2020. Rheinland-Pfalz hat einen Anteil von knapp 14 Prozent an der Gemüseanbaufläche Deutschlands.
Bildquelle: Shutterstock.com
Gut 100 Betriebe ernteten auf einer Fläche von 470 Hektar Erdbeeren, wovon 380 Hektar auf Freilandflächen und gut 90 Hektar auf Flächen unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen (z. B. Folientunnel und Gewächshäuser) entfielen. Insgesamt wurden 4.500 Tonnen geerntet.
In Rheinland-Pfalz, wie in ganz Deutschland, wird Gemüse hauptsächlich im Freiland angebaut. Die Freilanderzeugung findet aufgrund der hohen Mechanisierungskosten schwerpunktmäßig in größeren Betrieben mit Anbauflächen für Gemüse von 20 Hektar und mehr statt. 2021 machten diese Betriebe gut ein Drittel der Erzeuger aus. Sie bewirtschafteten 92 Prozent der Fläche. Auf die rund 60 Betriebe mit einer Anbaufläche von 50 und mehr Hektar entfielen 79 Prozent der Fläche (14.200 Hektar). Jeder dieser Betriebe erzeugte im Durchschnitt auf 229 Hektar Gemüse.
Insgesamt knapp 50 Betriebe verfügen in Rheinland-Pfalz über Flächen unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen. Diese Anbaufläche umfasst knapp 50 Hektar, bei denen die Mehrfachnutzung durch Vor-, Zwischen- und Nachkultur möglich ist.
Ökologische Bewirtschaftung
Über zwölf Prozent der Anbaufläche wird ökologisch bewirtschaftet; dabei gab es im Jahr 2021 einen Zuwachs um gut vier Prozent auf über 2.200 Hektar. Es wurden 59.400 Tonnen ökologisch erzeugtes Gemüse geerntet (plus fünf Prozent). Die Zahl der Betriebe mit ökologischem Feldgemüsebau hat in den vergangenen Jahren tendenziell zugenommen. 2021 wurden knapp 70 Betriebe registriert, die vollständig auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt haben; im Jahr zuvor waren es noch 54.
Drei Viertel der deutschen Radiesproduktion aus Rheinland-Pfalz
Radies wachsen in Rheinland-Pfalz auf zwölf Prozent der Anbaufläche (2.200 Hektar). Knapp drei Viertel der deutschen Radiesproduktion stammen aus Rheinland-Pfalz. Möhren und Karotten rangieren mit knapp 1.900 Hektar an zweiter, Bund- bzw. Frühlingszwiebeln mit 1.700 Hektar an dritter Stelle. Trockenzwiebeln und Spargel werden auf neun bzw. acht Prozent der Fläche angebaut. Mit rund 660 Hektar Anbaufläche stellte Feldsalat 2021 die flächenmäßig bedeutendste Salatart dar. Zusammen mit den anderen angebauten Arten entfielen 15 Prozent der Anbaufläche auf Salate.
Langfristig betrachtet setzt sich der Anbautrend weg vom Kohlgemüseanbau hin zu Wurzel- und Knollengemüse sowie Fruchtgemüse fort. 2008 wurden noch auf 2.500 Hektar Kohlgemüsearten angebaut, zu denen z.B. Kohlrabi, Rosenkohl und Blumenkohl gehören; 2021 waren es noch knapp 1.700 Hektar (minus 29 Prozent). Demgegenüber wurde seit 2008 die Anbaufläche von Wurzel- und Knollengemüse (z.B. Knollensellerie, Möhren, Rettich) von 7.400 Hektar auf 8.100 Hektar 2021 ausgedehnt (plus neun Prozent). Fruchtgemüse (z. B. Tomaten, Gurken, Paprika) wurden 2008 auf knapp 900 Hektar, 2021 auf rund 1.200 Hektar angebaut (plus 42 Prozent). Der Spargel als „König aller Gemüse“ (Goethe) wurde 2021 von gut 100 Betrieben auf einer Fläche von rund 1.400 Hektar geerntet (plus 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Insgesamt wurde eine Erntemenge von 5.900 Tonnen eingefahren (plus 12 Prozent).
Der rheinland-pfälzische Gemüseanbau kann die Verbraucher speziell im Sommerhalbjahr mit regionalem Gemüse versorgen. Klimatisch bedingt hat der Gemüseanbau seinen regionalen Schwerpunkt in der Pfalz. Sie ist das größte geschlossene Anbaugebiet für Freilandgemüse Deutschlands. Im Vergleich der kreisfreien Städte und Landkreise dominiert der Rhein-Pfalz-Kreis. Der benachbarte Kreis Germersheim rangiert an zweiter Stelle.
Quelle: Statistisches Landesamtes Rheinland-Pfalz
Veröffentlichungsdatum: 22. März 2022